iurisconsultus hat geschrieben:Gut, wenn wir tatsächlich vor einer non-liquet-Situation stehen, sollten wir dann nicht trotzdem dem Vorsichtsprinzip gehorchen und handeln?
Ja, aber wir sollten uns dabei nicht ausschließlich auf die CO2-Emissionen fokussieren, die, wie ich sagte, zwar die rezente Erwärmung zweifellos verstärken, deren Alleinschuld aber längst nicht bewiesen ist. Zu viele Interaktionen im komplexen Klimasystem sind zudem noch viel zu wenig erforscht, wie beispielsweise der Zusammenhang zwischen Erwärmung und der daraus zu erwartenden vermehrten Wolkenbildung, die aufgrund der dann erhöhten Albedowerte zumindest einen teil der Temperaturzunahme wieder kompensieren müsste.
Unser Handeln muss also auf mehreren Ebenen stattfinden und primär darauf abzielen, die negativen Auswirkungen der aktuellen Erwärmung so weit wie möglich abzumildern, auf lokaler Ebene beispielsweise durch massive Aufforstung oder durch einen radikalen Stopp weiterer Bodenversiegelungen. Der Hitzebelastung der urbanen Regionen könnte man durch intensive Begrünung, durch offene Wasserflächen sowie durch alle Maßnahmen entgegenwirken, die die Albedo erhöhen (etwa weiße Dächer!)
Und ja, eine Reduktion der CO2-Emissionen ist auch ein wesentlicher Beitrag, nur eben nicht das allein seligmachende Mittel, zumal deren Auswirkung nicht unmittelbar spürbar ist.
Aber was auch immer getan wird: Panik - wie von der Hl.Greta gewünscht - ist jedenfalls ein schlechter Ratgeber.