Sapientius hat geschrieben:für den Gläubigen aber ist die Welt ein von Gott irgendwie gelenkter Bereich;
Das ist eine Ansicht, die
a) sich nicht beweisen lässt
b) viele Fragen aufwirft (Wie, wo lenkt Gott?)
c) die Frage aufwirft, wo kommt dieser Geltungsrahmen her, wie plausibel ist er, wozu nützt er, welchen
Sinn macht er überhaupt, wenn andere Erklärungsmodelle viel bessere Antworten liefern
auf die großen Fragen, die die Religion ins Geheimnisvolle zu verweisen pflegt.
Der Satz etwa "Gott hat die Welt aus Liebe erschaffen" ist eine Leerformel, während die Aussage
"Mit dem Urknall hat alles begonnen" ein konkreter Ansatz ist, auf dem man aufbauen kann.
Ab Sekunde 10hochminus43 ist im Prinzip alles erklärt.
Was "davor war" ist noch unklar, aber vlt, nicht mehr allzu lange. Theorien gibt es längst, die Plausibilitäten
enthalten.
Religion versucht Sinngebung im Kontext eines immer unheimlicheren Kosmos voller Sinnlosigkeit
und Ziellosigkeit.
Der Satz, dass der Sinn von Sein Liebe sei (W. Kaspar) ist zunächst auch eine Leerformel, die es zu
füllen gälte, sofern möglich. Diese Antwort setzt interhumane Erfahrungen voraus, die zu machen
immer schwieriger wird in einer vom Konkurrenzkampf, Egoismus und gewaltigen
Zukunftsherausfordérungengeprägten Welt, in der die Bergpredigt als Maßstab für menschl.
Handeln nur noch ein müdes Lächeln hervorrufen kann, weil der Trend in die Gegenrichtung geht:
Nur der Starke wird überleben.
Dieses Gesetz der Evolution scheint nichts und niemand aushebeln zu können. Auch Abmildern
wird immer schwieriger, weil zu teuer und von den Starken gar nicht ernsthaft gewollt.
Es gilt weiter: money makes the world go round - and inhabitable in the long run.