Da wir gerade bei den Namen sind. Ich finde dieses identifikatorische "Ich bin" bei der Namensnennung schon ein Zumutung. Ich würde nie gebrauchen. Ich bin doch nicht ein Name! Und mein Name ist genau so eine Frechheit. Ich sage immer - soviel Anpassung muß sein -: "Einer der Namen, die ich nutze heißt: xyz". Der Name ist doch nur ein Klang. Und es gibt sehr viele schöne Klänge. Und wie soll es meiner sein, wenn ihn viele Menschen tragen und trugen.
Wer, zum Teufel, will uns zwingen, mit einem Namen lebenslang hausieren zu gehen. Wir alle wissen doch, daß der Name und mit der Geburt verleihen wird. Und Leihgaben gibt man gewöhnlich zurück, wenn man sie nicht mehr benötigt. Ich denke, es ist ein Zeichen des erwachsenen Bewusstseins, sich von diesem Kindheitsrelikt zu trennen. Es ist wirklich kindisch. Darüber hinaus ist es eine bislang straffreie Vergewaltigung. Ich meine nicht die Namensgebung, aber die Festschreibung. Wir können uns alle viele Namen geben. Das ist ein Naturrecht. Für die polizeilichen Bedürfnisse habe ich sehr wenig bis kein Verständnis, zu mal es heute intelligentere Methoden gibt, Identitäten festzustellen. Der größte Vorteil des Namens ist, daß er praktisch ist, aber das ist auch sein gigantische Nachteil. Namen töten nämlich! Bislang ist noch jeder Namensträger gestorben. Allein die Namenlosen überleben. Oder habt Ihr auf einem Friedhof schon mal den Grabstein eines Namenlosen gesehen? Und wenn, die sind nur, um den Namensträgern glauben zu machen, die Namenlosen stürben auch - glaubt mir, damit die Namensträger um so breitwilliger ihren Eselssack tragen.