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mystica hat geschrieben: Ultimus autem actus est ipsum esse.
Das Höchste aber ist die Wirklichkeit, das Sein selbst [als Wirklichsein im thomistischen Sinne].
Tiberis hat geschrieben:Quidditas - was soll denn das?
Quidditas, Quiddität, Washeit, vom lat. quid, was, ein von den Scholastikern aus Aristoteles übersetzter Ausdruck, bezeichnete das Wesen oder die Substanz, ähnlich wie quotitas (vom lat. quot, wieviel), die Wievielheit, Zahl eines Dinges. Vgl. Qualis, Quantität, Kategorie.
marcus03 hat geschrieben:Im MA hat man sich ja auch Fragen gestellt wie
mystica hat geschrieben:Ex libro: Prado 0.P., Norberto del (1911):
medicus hat geschrieben:Der Text stammt aus dem Jahre 1911!
Der deutsche Begriff „Scholastik“ kam im späteren 18. Jahrhundert auf und bezeichnete im weiteren Sinne pauschal die Gesamtheit der mittelalterlichen Theologie und Philosophie, im engeren Sinne alle Versuche, die kirchlichen Dogmen des Katholizismus mit philosophischen Mitteln rational zu begründen. Das deutsche Wort „scholastisch“ ist seit dem 17. Jahrhundert bezeugt. Gemäß einem damals verbreiteten negativen Mittelalterbild wurden diese Ausdrücke von Anfang an oft abwertend verwendet („engstirnig“, „pedantisch“, „dogmatisch“). Noch heute wird damit unter anderem die Vorstellung von begrenzter, einseitiger „Schulweisheit“, schematischem, wirklichkeitsfremdem Denken, Überbetonung der Theorie, Haarspalterei und Spitzfindigkeit verbunden.[2] Schon Luther hatte 1517 in einer lateinischen Disputation, die später den Titel „Disputation gegen die scholastische Theologie“ erhielt, Lehren der scholastici bekämpft. Er bezeichnete sie als „erlogenes, verfluchtes, teuflisches Geschwätz“.[3]
Umgang mit Autoritäten
Bei Widersprüchen zwischen Aussagen anerkannter Autoritäten versuchte man meistens zu zeigen, wie man die Stellen so deuten kann, dass dabei herauskommt, dass beide Aussagen zutreffen. Die Scholastiker verfügten über ausreichende Möglichkeiten, Widersprüche aufzulösen, ohne allgemein anerkannte Lehrsätze aufgeben zu müssen:
Es gibt verschiedene Deutungsebenen; manche Aussagen sind nur symbolisch gemeint oder sollen nur einem bestimmten Zweck (etwa einem didaktischen) dienen und sind nicht unbedingt als Tatsachenbehauptungen aufzufassen.
Ein Begriff kann je nach Zusammenhang unterschiedliche Bedeutungen haben. Die Frage, ob er an der fraglichen Stelle mehrdeutig oder eindeutig ist, ist für das Verständnis entscheidend.
Die meisten Aussagen beanspruchen nicht absolute Gültigkeit (simpliciter), sondern sollen nur in bestimmter Hinsicht und unter bestimmten Voraussetzungen (secundum quid) wahr sein. Ein Lehrsatz kann also durch präzise Begrenzung seines Geltungsbereichs gerettet werden.
Manche Magister bemühten sich aber nicht um harmonisierende Deutungen, sondern widersprachen einzelnen Lehrmeinungen der Autoritäten (sogar des Aristoteles) scharf. In der Dynamik wich man von der aristotelischen Physik ab und entwickelte alternative Ideen (Impetustheorie, innerer Widerstand als bewegungshemmender Faktor).
Quod autem cetera non recipiant esse in suis quidditativis conceptibus, ex eo patet, quod ...
Weil aber die übrigen [Dinge/Seienden] nicht ihr Sein durch ihre begrifflichen Wesensbestimmungen empfangen bzw. begriffen werden, ist aus diesem deutlich, da sie nicht
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