von Laptop » Fr 17. Jul 2015, 05:22
Die Beschreibung bei Szantyr ist für mich nicht besonders verständlich. Erst schreibt er Jambenkürzung sei möglich bei allen Wörtern jambischer Form (kurze Silbe, lange Silbe). Davon gibt es bestimmt hunderte. Dann widerspricht er sich indem er schreibt, daß nur etwa ein Dutzend Wörter dafür in Frage kommen. Was denn nun? Das nächste was mir unverständlich ist, ist, daß er schreibt dieses Dutzend Wörter sei in der Umgangssprache urspr. gar nicht silbisch lang-kurz, sondern kurz-kurz gewesen. Wird denn die Umgangssprache nicht als maßgebliche sondern bloß verderbte Sprachform betrachtet? Als fehlerhafter Abklatsch der Schriftsprache? Und die Dichtung ist wohl die aller maßgeblichste Krönung aller Sprachformen? Und das unter dem Umstand, daß Dichtung in der Literatur nur eine völlig vernachlässigbare Kunstform ist mit allerlei unnatürlichen Lizenzen? Mir sehr befremdlich!
Wenn ich das richtig interpretiere, dann handelt es sich bei folgenden Quantitäten gar nicht um eine dichterische Lizenz, sondern um die Sprechrealität (um den Alltag): bĕnĕ, mălĕ, fĕrĕ, ŭbĭ, ĭbĭ, mĭhĭ, tĭbĭ, sĭbĭ, nĭsĭ, quăsĭ, hĕrĭ, ĕgŏ, mŏdŏ, cĭtŏ, cĕdŏ, nĭmĭs, nĭhĭl.
SI·CICERONEM·ÆMVLARIS·VERE·NON·VIVAS (get a life!) OBITER·DICTVM·BREVITAS·DELECTAT (keep it short and simple = kiss)