Laptop hat geschrieben:Und damit ist die Autorität auch schon wieder dahin ...
Nun, über die Autorität von Heinrich Keil kann ich nicht viel sagen. Von ihm stammt die Edition.
RM
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Laptop hat geschrieben:Und damit ist die Autorität auch schon wieder dahin ...
(Quelle: Servius, Commentarius in Artem Donati)ad auxilium supe-
rioris brevis
(Quelle: Servius, In Vergilii Aeneidos Libros, Edition Thilo)crvdo caestv aut crudeli, aut duro: {⁴³ut sit simpliciter di-
ctum, quod ex corio duro sit.}⁴³ 'caestus' autem per diphthongon pu-
gilum arma significat, habet etiam pluralem numerum et est quartae
formae: nam 'cestus cesti' numeri tantum singularis sine diph-
thongo balteum Veneris significat.
Laptop hat geschrieben:Ich glaube die Worttrennung hat nicht Keil vorgenommen.
Ein Augebiet im Nordosten Wiens heißt Lobau, der Name wird freilich konsequent Lo-bau betont, obwohl der zweite Bestandteil des Wortes eindeutig "Au" ist.
RM hat geschrieben:Laptop hat geschrieben:Ich glaube die Worttrennung hat nicht Keil vorgenommen.
Doch, schau mal hier, S. 423 unten: http://books.google.de/books?id=PXwKAAAAIAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
PHI bewahrt die Trennungen der Originale relativ genau. Natürlich kann es sein, dass der Setzer es so gemacht hat und nicht eigtl. Keil selbst, aber er hat es ja offensichtlich autorisiert.
Jetzt sag mir aber doch mal, warum man es nicht so trennen sollte, wegen der Etymologie? Nach irgendwelchen mittelalterlichen Handschriften kann man sich da jedenfalls nicht orientieren. Da wird getrennt, wie es gerade passt. Aber z.T. ist es tatsächlich so, dass Sprechsilben sich nicht immer an etymologischen Trennungen orientieren, wie hier ja bereits gesagt wurde.
Laptop hat geschrieben:RM hat geschrieben:Keil hat die Worttrennungen nur so wiedergegeben wie die mittelalterliche Hand getrennt hat.
Laptop hat geschrieben:@RM Das heißt du glaubst Keil sei verantwortlich für diese Worttrennungen?
Laptop hat geschrieben:@Prudentius Du hast recht, die Evidenzlage ist zu dünn, Vermutungen sind wertlos, und Fakten gibt es sogut wie keine. Wenn ich Vermutungen als Fakten dargestellt habe war das mein Fehler.
aap hat geschrieben:Nun, generell gilt doch, daß eine Silbe möglichst mit Konsonant beginnt; ein weiterer Konsonant wird dann in den Auslaut der vorherigen Silbe gezogen (außer evtl. bei muta cum liquida). Also VCV wird V.CV getrennt und VCCV VC.CV. Bei diphthongus würde sich also diph.thon.gus ergeben. Was ist jetzt das Problem? Mit Morphemen hat Syllabifizierung idR nichts zu tun (und welche Konsonantenverbindungen im Anlaut außerdem möglich wären, ist hier auch unerheblich). Natürlich wäre denkbar, daß ein Latein- oder Griechischsprecher das Wort als quasi zwei Wörter auffaßt und dann evtl. anders syllabifizieren würde, doch das halte ich für sehr unwahrscheinlich und müßte erstmal bewiesen werden. Ansonsten sind die grundlegenden Syllabifizierungsregeln kein großes Geheimnis.
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