von Laptop » Fr 28. Jan 2011, 12:09
Bestrebungen in diese Richtung findet man in der Wortfeldforschung, z. B. beim alten Dornseiff „Der Deutsche Wortschatz nach Sachgruppen“, in dessen Vorwort er ausgiebig (ich glaube 60 Seiten lang) über Möglichkeiten und Schwierigkeiten spricht den Wortschatz einzuteilen, bzw. zu kategorisieren nach allerlei Aspekten und Schlüsseln. Es lohnt sich seinen Schlüssel in Augenschein zu nehmen, wobei er dabei das Rad nicht neu erfunden hat, sondern nur bestehende Schlüssel verfeinert hat. Pate stand vor allem Roget’s Kategorisierung, die man auch gemeinfrei online abrufen kann. Im Grunde hat fast jede Sachgruppe ein mehr oder weniger fixes Maß an „Konkretheit“: so könnte man z. B. sagen die Sachgruppe „Immobilien“ habe eine Konkretheit von 10 (auf einer Skale von 1 „sehr konkret“ bis 100 „sehr abstrakt“), „mentale Zustände und Begriffe“ vielleicht 80. D.h. man kann diese Sachgruppen für dein Vorhaben nutzen. Problem ist, daß viele abstrakte Begriffe durch Übertragung entstanden sind, d. h. als Zusatzbedeutungen auf Wörter für konkrete Dinge gleichsam aufgepropft sind. kaum ein abstrakter Begriff kann sich autonom entwickeln ohne auf irgendetwas Konkretem oder Bildlichem als Gedankenstütze aufzubauen. Man kann deshalb schlecht die Wörter trennen, man müßte vielmehr die einzelnen Bedeutungen nach Konkretheit trennen, was schon wesentlich schwieriger ist. Du könntest vielleicht schreiben, wie du dir das ganze vorgestellt hast, anhand von Beispielen am besten.
SI·CICERONEM·ÆMVLARIS·VERE·NON·VIVAS (get a life!) OBITER·DICTVM·BREVITAS·DELECTAT (keep it short and simple = kiss)