Hallo Zythe,
Ob puer / puella mit pubes verwandt sind, bezweifle ich
Die Quellen:
1. Zitat: "
pubes, eris - mannbar, männlich ... wohl nach Petersen Beitr. 246 zu
puer. ..." Walde Hoffmann s. S. 380
2. Zum Problem:
wenn Pubertät die Reifung meint (nicht die Reife) ist zu fragen, ob es sich allein auf das geschlechtliche Hingezogensein des heranwachsenden weibl. Geschlechtes zum Manne (Puer) bezieht (freudianische Interpretation - hier macht Pubertas Sinn!),
oder ob es ein Erwachsenwerden im Sinne von "voller Mensch/Mann werden" zu verstehen ist (Nur Männer waren Vollbürger). Dann wäre Pubertas auf beide Geschlechter bezogen, im ersteren Sinne nur auf eines. Aber wäre hier nicht eher eine Viritas zu erwarten?
A. Ein Mädchen reift, wenn es sich zum Knaben hingezogen fühlt. (sex. Konnotation) 1. Fall. (Zythes Meinung)
B. Ein Mädchen (Kind) ist reif, wenn es seinen Mann stehen kann! Dieses Bild wäre im zweiten Fall gemeint.
Vielleicht hilft der Kontext. Wie wird das Wort verwandt?
3. Nachtrag Bube: Duden stellt Bube zu Baby "Kindersprache". Grimm: "BUBE, m. puer, knabe, im gen. und pl. buben, zuweilen fehlerhaft bubens. man würde trauen und den häufigen ahd. mannsnamen Puopo Puabo Buobo Bôbo (belege bei Förstemann 1, 271. 272) für dasselbe wort erklären, wenn es nur sonst in den ahd. sprachquellen mit der bedeutung von puer lebte, wovon aber keine spur erscheint. parn und chint werden oft gesetzt, jenes mehr im sinne von filius, proles, dieses auch für puer. chnapo, knabe, dem bube noch näher stehend, ist unhäufig (Graff 4, 576). Ulfilas hat für παῖς magus, þiumagus, für παιδίον barn, barnilô, für οἰκÎτης, knecht aber þius. dennoch darf solche abwesenheit des worts in unsern
[Bd. 2, Sp. 458]
unausreichenden goth. und ahd. denkmälern nichts entscheiden, die eigennamen können es aus weit früherer zeit, wo es seine geltung hatte, aufbehalten. auch ahd. deo = goth. þius dauert ja nur in eigennamen, während diu = goth. þivi und diorna gangbar blieben.
Keiner der mhd. hauptdichter gewährt buobe, aber gegen das 14 jh. hin taucht es sonst, meistens in der dritten und fünften bedeutung genug auf, die bei Ben. 4, 278 mangelhaften belege sollen hernach vervollständigt werden. nhd. haftet es auch allenthalben in der volkssprache, zumal der wetterauischen, schwäbischen, östreichischen, die alpenhirten kürzen es in bua, bue, vgl. Schm. 1, 141. Stalder 1, 236. Tobler 85. in Niederdeutschland ist es minder häufig und lautet bove, wie der alts. eigenname Bôvo; aus Potters boeflic folgere ich ein mnl. boeve, nnl. gilt boef, das schw. bof ist von uns entlehnt. zum engl. boy, das schon bei Ploughman 6962 steht, läszt sich wieder kein ags. bôfa, bôba nachweisen.
Wackernagel will buobe aus dem lat. pupus, παιδάÏιον leiten, wie schon Pott 1, 193 in noch weiterem umfang pupus, bube, pupa, puer, skr. putra, pullus nebeneinander stellt; Diez s. 269 einigt die vorstellungen pupa, poppa, mädchen und zitze, zusammenhang zwischen papilla und pupilla läszt auch der volksglaube vom kind, der κόÏη im augapfel (mythol. 1034. 1168) ahnen. s. vorhin bubbi und hernach bube 6. doch ist schwer zu glauben, dasz ein undeutsches wort so tief unters volk gedrungen sei und den einfachen sinn von puer gewonnen habe; mit bursch (aus bursa), das sich allerdings weit verbreitete, scheint es anders bewandt. auch müste, wäre die abkunft aus pupus begründet, aller zusammenhang mit jenen ahd. eigennamen geleugnet werden, und gerade die alpenform bua, bue scheint auf eine andere ahd. gestaltung desselben eigennamens, nemlich Pûo, Bûo (Förstemann 1, 286) zu führen, welchen wir dem altn. Bûi (z. b. fornm. sög. 11, 448b. fornald. sög. 3, 681) entsprechen sehen. bei der groszen tragweite der wurzel bu könnte buo und buobo ursprünglich zusammenfallen und filius oder puer ausgelegt, auch eine urverwandtschaft der deutschen wörter mit pupus, pupa, puer, ohne entlehnung, angenommen werden."