"Nietzsches Denken wollte >>Vorspiel einer Philosophie der Zukunft<< sein, durch welche sich die Überwindung der Zeitlichkeit der Zeit zur Ewigkeit der in sich kreisenden Zeit wie auch die Versöhnung >>zwischen dem endlichen Dasein des wollenden Menschen und dem ewigen Sein der sich selber wollenden Welt<< ereignen sollten. Der aus diesem unzeitgemäßen Denken sich ergebende Widerspruch zwischen dem Umstand, daß ich selbst die Fatalität allen Daseins wie dessen ewige Wiederkehr bedinge, und der Einsicht, daß ich seit Ewigkeiten nur noch eine bedingte Fatalität in der Geschehensnotwendigkeit der Welt bin - moralisch formuliert: daß ich für alles Dasein und Sosein verantwortlich bin und daß es kein Dasein gibt, das für sein Sosein und Dasein verantwortlich ist -, dieser Widerspruch kann durch keine noch so subtile philosophische Interpretationsartistik überwunden werden. Vielmehr verdient hier die Einsicht Karl Löwiths Erinnerung, daß die Aufhebung dieser Widersprüche nur dann gegeben wäre, >>wenn es Nietzsche gelungen wäre, jenseits von allem Gehen, Hinübergehen und Untergehen in die Unschuld des Himmels hineinzufliegen<<." (aus Wiebrecht Ries: Nietzsche zur Einführung)
Ich bin kein Kenner Löwiths, geschweige denn seiner Gedanken zu Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkehr.
Dennoch oder gerade deshalb frage ich mich: Worin ist der Widerspruch zu sehen? Kann nicht Freiheit mit Notwendigkeit verbunden werden?
Was meint Löwith im letzten Satz, d.h. worin sieht er eine Möglichkeit zur Auflösung des Widerspruchs?