von Athene » Fr 23. Apr 2004, 20:20
Hier einige Fragen und Gedanken, die zur Diskussion anregen sollen:
- Ein natürliches, friedliches Sterben ist doch auch heute für jeden Menschen möglich, er muss bloss lernen, den Tod anzunehmen?!
- Passive Sterbehilfe - problemlos akzeptiert?! Dieser Satz verdeckt den Sachverhalt, dass sich bei der passiven Sterbehilfe zahlreiche ethische Probleme stellen, die sehr umstritten sind.
- Leiden in seiner vielfältigen Gestalt ist für viele Menschen ein guter Lehrmeister; die Menschen wachsen dadurch innerlich und werden reif!
- Wie verhalten wir uns gegenüber einem Kranken, der nach menschlicher Voraussicht nicht mehr gesund werden wird und der sein Weiterleben als sinnlos empfindet, weil er die Schmerzen nicht mehr aushalten kann oder (und) weil er die Angehörigen durch sein Weiterleben im Spital finanziell nicht ruinieren will?
- Was tun wir, wenn ein Kranker uns bittet, ihm die tödliche Dosis eines Medikamentes zu verschaffen?
- Kann es in schwierigen Situationen nicht eine Tat der Nächstenliebe sein, einem schwer leidenden Menschen diesen Dienst zu tun?
- Schmerzbekämpfung durch Beendigung des Lebens ist eine inadäquate, kurzsichtige und unreife Reaktion auf Schmerz!
- Memento mori!
- Das Rechtsgut "Leben" - so scheint es - lässt sich nicht vom Gesichtspunkt der menschlichen Würde trennen.
- Unsere Rechtsordnung steht grundsätzlich auf dem Standpunkt der Souveränität des Menschen: Dem Mensch steht ein Recht am eigenen Körper zu.
- Der Mensch ist Mittelpunkt eines komplex gewordenen Netzes von Rechten und Pflichten. (Sophistik!)
- Extremfall Hirntod: Ist es richtig, wenn eine solche Entscheidung - Leben oder Tod - allein durch das Kriterium des totalen Unterbruchs aller Funktionen des körperlichen Organismus erfolgt?
- Was geschieht, wenn sich ein Patient ausdrücklich weigert, an sich eine lebensrettende Operation durchführen zu lassen? - Operiert der Arzt entgegen dem ausdrücklichen Willen des Patienten, greift er an sich widerrechtlich in die "persönlichen Verhältnisse" eines Menschen ein.