von Joachim » Di 14. Jan 2003, 00:07
Trennung des römischen Reiches im Ostrom und Westrom
- wann? 395 n. Chr.
- warum?
- wie?
- wie lange?
- wo? ich würde mich sehr über die Antwort freuen...
Das 4. Jh. mit seinen Bürgerkriegen, vielfältigen Usurpationen und Aufstandsbewegungen offenbarte den weiteren Verfall des Röm. Reiches, dem schließlich im Jahre 395 nach dem Tode Theodosius' mit der Teilung in ein westl. und ein östl. Imperium entgegengewirkt werden sollte. Im 5. Jh. wurde die Lage des Reiches immer unhaltbarer. Die Angriffe
der Barbarenstämme und die Plünderungen Italiens und Roms nahmen zu (408-410 Westgoten unter Alarich; 409 Vandalen in Spanien und 429 in Nordafrika; 451 Einfall der Hunnen unter Attila; 455 plünderten die Vandalen Rom). Der Sturz des letzten weström. Kaisers Romulus Augustulus durch den Rugierfürsten Odoaker 476 wird i. allg. als das Ende des
Weström. Reiches betrachtet.
[Lexikon der Antike: römische Geschichte, S. 9. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4925 (vgl. LDA, S. 501-502)]
geteilt. Die Grenze zwischen beiden Reichs-
hälften verlief etwa westlich Griechenlands und Daki-
ens und in Nordafrika westlich der Cyrenaika.
[Lexikon der Antike: Römisches Reich, S. 2. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4952 (vgl. LDA, S. 507)]
Theodosius:
1. Flavius T. I. d. Gr., geb. 11. 1. 347 Cauca (Nordspanien), gest. 17. 1. 395 Mailand, röm. Kaiser seit
19. 1. 379. Er entstammte einer reichen nordspan. Familie, war der Sohn eines Feldherrn Valentinianus' I.
und wurde selbst Offizier. Nach dem Sieg der Goten über Valens bei Adrianopol 378 wurde er von Gratia-
nus in Sirmium zum Augustus des O erhoben. Nach wechselvollen Kämpfen schloß T. 382 Frieden mit
den Westgoten und siedelte sie als zum Heeresdienst verpflichtete Föderaten südlich der unteren Donau an.
388 warf er die Usurpation des Maximus nieder und führte Valentinianus II. in den westl. Reichsteil zu-
rück. Nach dessen Ermordung durch Arbogast unternahm T. 394 einen zweiten Feldzug in den W des
Reiches, besiegte den Usurpator Eugenius bei Aquileia und vereinigte für kurze Zeit noch einmal das Ge-
samtreich unter der Regierung eines Kaisers. - In der Kirchenpolitik brach T. mit dem Arianismus zugun-
sten der orthodoxen Lehre des Athanasios, die auf dem von ihm einberufenen 2. ökumen. Konzil von
Konstantinopel 381 zur allgemeinen (kathol.) Staatsreligion erklärt wurde. Wie Gratianus im W legte er
das Amt des Pontifex Maximus nieder und bekämpfte das Heidentum. 391/92 wurden die heidn. Kulte, 394
die Olymp. Spiele verboten. Fanatisierte Christen zerstörten zahlreiche antike Tempel, so 391 den Sarapis-
tempel in Alexandreia. Die gewachsene Macht der Kirche demonstrierte 390 der Bischof Ambrosius
durch die Verhängung einer Kirchenbuße über den Kaiser. Unter kirchl. Einfluß erhielt er den Ehrenna-
men d. Gr. - Die erneute Teilung des Reiches durch seine Söhne Arcadius und Honorius, die er bereits
383 bzw. 393 zu Augusti ernannt hatte, bedeutete das fakt. Ende der Reichseinheit und den endgültigen Zer-
fall des Imperiums in ein Ost- und ein Westreich 395.
[Lexikon der Antike: Theodosius, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 5723 (vgl. LDA, S. 589 ff.)]
- Editiert von Joachim am 13.01.2003, 23:09 -