Jede Stadt hat ihre Gründe, am Naheliegendsten ist wohl in den meisten Fällen die Annahme eines Städte- oder Dörferbundes mit drei Teilnehmern, eine irgendwie dreigeteilte Stadt, ganz andere Gründe (bes. interessant die Volksetymologie s.u.), kommen aber auch vor.
Vgl. DNP s.v. Tripolis
(Τρίπολις; wörtl. “Dreistadtâ€).
[1] perrhaibische T.
Als “perrhaibische T.†wurden die drei Städte Azoros, Doliche und Pythion [2] in dem kleinen Becken südl. des Titaros und westl. des Olympos [1] bezeichnet. Die Ortslagen sind arch. und z. T. inschr. gesichert. Die T. gehörte bis ins 3. Jh. v. Chr. zur maked. Elimiotis, danach zum Bund der Perrhaiboi und damit zu Thessalia. Lit. ist T. nur für den 3. Maked. Krieg 171 v. Chr. bezeugt (Liv. 42,53,6; 42,67,7).
Bibliographie:
G. Lucas, La T. de Perrhébie et ses confins, in: I. Blum u. a. (Hrsg.), Topographie antique et géographie historique en pays grec, 1992, 63-137
E. Kirsten, s. v. T. [8], RE 7 A, 207-209.
[2] Gruppe dreier Orte in Messana [2]
Gruppe dreier Orte in Messana [2]; nur bei Steph. Byz. s. v. T., evtl. Verwechslung mit drei dort nicht genannten Gemeinden der Lakonike.
Bibliographie
I. Pikoulas, Ἡ νοτια Μεγαλοπολιτικη χωρα, 1988, 240.
[3] Name dreier Orte in Arkadia
Name dreier Orte in Arkadia (Arkades) wohl am oberen Ladon [2]: Nonakris, Dipoina und Kallia (Paus. 8,27,4). Da Paus. l.c. sie nach Teuthis, Methydrion und Theisoa [1] nennt, sucht man sie nördl. von diesen in den ant. Anlagen von Visiki (Galatás), Valtesiniko und Kerpini im Bergland des h. Langadia südl. des Ladon (vgl. auch das Heiligtum von Amigdalia westl. von Kerpini).
Bibliographie:
N. Papachatzis, Παυσανίου Ἑλλάδος Περιήγησις, Bd. 4, 1980, 292
F. Felten, Arkadien, in: Ant. Welt, Sonder-Nr. 1987, 27 f.
[4] Stadt im Grenzbereich der sö Lydia zu Karia
Stadt im Grenzbereich der sö Lydia zu Karia (Kares; Ptol. 5,2,18; Steph. Byz. s. v. T.) im Tal des oberen Maiandros [2] in felsiger Lage (or. Sib. 5,321), beim h. Yenice (östl. von Buldan). T. gehörte in röm. Zeit zum conventus von Sardeis (Plin. nat. 5,111), dann zur spätant. Prov. Lydia (Hierokles, Synekdemos 669,4). Den Mz. zufolge hieß die Stadt evtl. erst seit augusteischer Zeit T., zuvor ApollōnÃa; ob T. eine pergamenische, seleukidische oder alte ionische Kolonie war, ist daher wie bei Apollonia [6] umstritten. Die Stadt erlebte ihre Blüte in der Kaiserzeit (Mz.). Hauptgottheit war Leto.
Bibliographie:
C. Foss, Byzantine and Turkish Sardis, 1976, 80 f.
Ch. Habicht, New Evidence on the Province of Asia, in: JRS 65, 1975, 83 f.
L. Robert, La ville d'Apollonia et Mardonios (1983), in: Ders., Documents d'Asie Mineure, 1987, 342-345.
[5] Stadt an der phöniz. Küste
Stadt an der phöniz. Küste ca. 65 km nördl. von Beirut, h. al-Mīnā, Vorort von Ṭarābulus aÅ¡-Å ām. Der phöniz. Name ṭarpol, “Neulandâ€, wurde volksetym. in “Dreistadt†umgedeutet: angebliche Gründung durch Tyros, Sidon, Arados [1]; Trennung in drei befestigte Teile (Diod. 16,41,1; Strab. 16,2,13-16 usw.). Nach Skyl. 104 und Diod. diente T. als Sammelplatz der phöniz. Flotte; hier wurde 351 der Aufstand gegen Artaxerxes [3] Ochos beschlossen. Nach der Schlacht von Issos flohen 4000 Griechen aus Dareios' [3] Heer über T. nach Zypern und Äg. (Arr. an. 2,13,2; Curt. 4,1,27; Diod. 17,48,2). In T. befand sich ein Tempel der Isis Myrionymos als (Artemis) Orthosia. Nach einem Niedergang erlangte T. erst wieder im MA Bed. (Kreuzfahrerburg).
Bibliographie:
N. Jidejian, Tripoli through the Ages, 1980
J. Elayi, T. et Sarepta à l'époque perse, in: Transeuphratène 2, 1990, 59-71.