So eine ähnliche Diskussion gabs 2004 hier schon einmal (Thread => warum hat Latein an Stellenwert im Schulkanon verloren, von mir erstellt)
Dem Schulunterricht fehlen einfach die Stunden, um die gewünschte Sprachkompetenz auch erreichen zu können. Weiters ist zu prüfen, wo die denn eigentlich beginnt und wo sie aufhören soll........eine heikle Sache.
Gerade in diesen Fächern (L+G) ist es unheimlich wichtig sich selbständig damit zu beschäftigen (erinnert mich an mein Musikstudium, das Üben kann mir mein Professor da auch nicht abnehmen
)
d.h.: je mehr gelesen wird (und vor allem "großflächiger") desto besser wird das Verständnis, vice versa bei wenig Eigenlektüre schlechter.
Und schließlich ist das Sprachgefühl ("Talent") des einzelnen immer noch ein entscheidender Faktor - aber ein guter Lehrer kann das fordern und fördern. Soviel zur Einleitung.
Den Unterricht selbst habe ich als sehr entspannend und befruchtend erlebt, es gab kaum Langeweile, vorausgesetzt, der Lehrer hatte Humor.
Es fehlte mir aber dennoch ein bisschen Freude an der Sache - vor allem dann, wenn man den Eindruck hatte, der Lehrer selbst hätte keine Freude am Unterrichten oder an der Materie. Dementsprechend wenig Querverbindungen zu anderen Fächern oder Inhalten anderer Autoren gab es dann auch (die man sich dann selbst suchen musste, konnte aber lustig sein, vor allem das Glücksgefühl, etwas entdeckt zu haben
). Des weiteren war es aber auch so, dass man vor den Fächern nie Angst haben musste, was ja nicht so selbstverständlich zu sein scheint. Wie auch immer: nicht nur die fachlichen Eigenheiten, sondern auch die Persönlichkeitsbildung konnte im Latein und Griechischunterricht ungehindert stattfinden und ich glaube für das Studium bestens vorbereitet worden zu sein.
Multo maxumum bonum patriae, civibus, tibi, liberis, postremo humanae genti pepereris, si studium pecuniae aut sustuleris aut, quoad res feret, minueris. (Sallust in seinem 2. Brief)