Nachhilfe: Privat geben oder über Nachhilfeschule ?

Für alle Fragen rund um Latein in der Schule und im Alltag

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Beitragvon nighean_neonach » Sa 7. Apr 2007, 09:40

Bei mir ist normalerweise der erste Monat "Probezeit". Vieles kann man nicht auf den ersten Blick erkennen / entscheiden. Bei mir bekommen die Schüler normalerweise auch kleine Hausaufgaben, oft muss man einen Plan ausarbeiten, wie sie ihre Vokabeln lernen, usw.
Das funktioniert nicht von heute auf morgen, aber viele Schüler, die sich zuerst stur stellen (und 90% der Nachhilfeschüler kommen ja erst mal "auf Anordnung von oben"), merken dann doch noch, dass es ihnen was bringt und durchaus Spaß macht, dass sie voran kommen, endlich durchblicken, dass sie bei mir alle Fragen stellen können, und dass auch "schlimme" Fächer wie Latein oder Mathe richtig okay sein können.

Aber es gibt bestimmte Erwartungen, die ich an die Schüler habe, nach dem Motto: warum soll ich mir Mühe geben, wenn ihr euch keine Mühe gebt? Dazu gehört z.B., dass Schüler pünktlich sind (wenn sie zu mir nach Hause kommen), dass sie rechtzeitig absagen, wenn sie mal nicht können, dass sie ihre Vokabeln lernen, dass sie mir rechtzeitig sagen, wenn Klassenarbeiten anstehen, dass sie ihr Arbeitsmaterial zur Hand haben, dass sie meine Arbeitsblätter nicht vertrödeln, dass sie aufmerksam sind und mitdenken, und nicht zuletzt einfach ein freundliches Benehmen, denn ich bin nicht der Mülleimer für irgendwelche Aggressionen gegen Lehrer und Schule. Natürlich hat jeder mal schlechte Tage und ich höre mir auch gern mal Ärger und Sorgen an und versuche einen guten Rat zu geben - und deshalb entscheide ich mich auch nicht gleich beim ersten Termin gegen einen Schüler, auch wenn ich ein skeptisches Gefühl habe. Einen Monat gebe ich uns immer, und spätestens dann gibt es noch mal ein klärendes Gespräch mit den Eltern.

Ein Problem war, dass ich mir eine Zeit lang kaum leisten konnte, Schüler abzulehnen, aber mittlerweile sieht meine finanzielle Situation entspannter aus und ich bekomme durch Mundpropaganda regelmäßig neue Schüleranfragen, so dass ich mir ganz gut aussuchen kann, mit wem ich arbeiten möchte :)

(im übrigen bin ich weiblich ;))
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Ich persönlich finde...

Beitragvon flown » Sa 7. Apr 2007, 20:10

... eindeutig private Nachhilfe angenehmer!

Man kann sich die Leute aussuchen, denen man Nachhilfe geben möchte, und man verdient (zumindest in Hamburg) privat mehr als bei einem Nachhilfeinstitut.

Weiterhin kann man sich auf einzelne Schüler viel besser konzentrieren und ihnen gezielter helfen, was bei Nachhilfeinstituten oft nicht der Fall ist.
Inhaber eines Lernhilfen-Verlages
Viele weitere Materialien sind unter
www.lernhilfen-discount.de z.T. auch kostenlos erhältlich!
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Beitragvon latinissimus » Sa 7. Apr 2007, 20:36

Das muss aber nicht unbedingt ein Widerspruch sein. Ich mach grundsätzlich nur 'privat', allenfalls mit zweien zusammen, die sich kennen.
Dennoch kann ich bei einer seriösen Vermittlungsagentur registriert sein und mir Vorschläge schicken lassen. Die letzte Entscheidung fällt dann ja ohnehin zwischen dem Lehrer und dem Schüler/Eltern. Gruppenunterricht mit zehn Gelangweilten, einander Fremden wär für mich was zum Abgewöhnen...
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Beitragvon Molly » Fr 13. Apr 2007, 21:34

Ihr habt alle schon viel zum Thema geschrieben, viel bleibt mir nicht hinzuzufügen. Außer: Gruppenunterricht kann auch richtig Spaß machen, wenn die Kinder sich einmal daran gewöhnt haben.
Sie können sich gegenseitig helfen und viele Probleme gemeinschaftlich lösen.
Viele können sich den Einzelunterricht auch gar nicht leisten, in den Deutschgruppen der Nachhilfeinstitute hier auf dem Land sind bestimmt die Hälfte (eher mehr) Kinder mit einem sogenannten Migrationshintergrund, meist aus osteuropäisch geprägten Elternhäusern.

Auch zu Hause lädt mein Sohn noch einen Freund zum Mitlernen ein, damit er nicht mit mir allein sein muss. Ein Trick, der Nachhilfe sogar interfamiliär funktionieren lässt.
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Beitragvon nighean_neonach » Fr 13. Apr 2007, 23:08

Molly hat geschrieben:Viele können sich den Einzelunterricht auch gar nicht leisten


Wie gesagt, privater Einzelunterricht kostet die Familien meist weniger als ein Vertrag bei einem der großen Institute.
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Beitragvon latinissimus » Sa 14. Apr 2007, 22:29

Also, diese Aussage kann ich ja nun überhaupt nicht nachvollziehen. :? Wer sagt denn, dass Einzel- bzw. Privat-Unterricht teurer sein muss als irgendwelche Institute? Effektiver ist er allemal. Als Einzel-Lehrer bist Du doch viel flexibler in der Honorarvereinbarung; wer will mir denn verbieten, gemäß dem wirtschaftlichen Gesamteindruck mit dem Honorar entweder rauf oder runter zu gehen? Bei den "Sammel-Berieselungen" zahlen die Eltern einen festgelegten (i.d.R. unverhandelbaren) Satz und müssen sich womöglich noch wer-weiß-wie-lange vertraglich binden, ob die Gören nun etwas lernen oder nicht.
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Beitragvon Molly » Mo 16. Apr 2007, 11:33

Teilweise gibt es Zuschüsse von den Ämtern, die zahlen offenbar lieber an Institute.
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Beitragvon nighean_neonach » Mo 16. Apr 2007, 23:01

Ja, weil die natürlich einen Beleg / Quittung / Rechnung brauchen, und wer privat unterrichtet, macht das ja meist ohne alles...
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Beitragvon rosa nigra » Di 1. Mai 2007, 01:06

Also ich gebe selber Nachhilfe (momentan Klasse 9) und nehme 6 Euro die Stunde... naja, könnte mehr sein...
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