von nighean_neonach » Fr 6. Apr 2007, 17:17
E-Mail-Betreuung biete ich meinen Schülern auch immer an, leider sind die meisten viel zu faul, um das zu nutzen. Zur Zeit habe ich zwei sehr tolle Schüler, die mir regelmäßig Sachen zum Korrekturlesen schicken (Englisch und Latein), dann kann ich auch immer entsprechend reagieren, ihnen weitere Übungsausfgaben schicken oder schon mal raussuchen, was man in der nächsten Stunde machen kann.
Bei den regionalen Agenturen, die Einzelnachhilfe vermitteln (Abakus etc.), ist meiner Erfahrung nach ein Nachteil, dass man sehr oft an sehr verwöhnte Schüler in wohlhabenden Familien gerät - überlegt mal, die Familien zahlen ja nicht nur das Honorar an den Lehrer, sondern normalerweise ca. doppelt so viel... bei einigen Agenturen werden auch noch Fahrtkosten bezahlt. Ich habe einige eher ärgerliche Erfahrungen in solchen Familien gemacht: die Eltern sind gestresste Manager, nie zu Hause und meinen, dass sie sich mit viel Geld nun gute Noten kaufen (weil der Nachwuchs ja Abi haben "muss", auch wenn partout kein geistiges Potential dafür vorhanden ist), die Kinder sind denkfaul und lustlos, und die Agentur ist meist daran interessiert, ihren guten Ruf bei den Kunden nicht zu verlieren.
Hingegen habe ich einige Familien gehabt, die sich die Nachhilfe wirklich zusammengespart haben, oder ältere Schüler, die selbst gejobbt haben, um den Unterricht bezahlen zu können, und da bin ich dann auch - soweit es meine eigene finanzielle Situation zulässt - auch bereit, Kompromisse einzugehen. Ich mache normalerweise eh erst mal einen Besuch zur Vorbesprechung und schau mir das Haus und das Auto, das davor steht, ein bissel an, und dann entscheide ich evtl. ganz spontan, was für einen Stundenpreis ich nehme. Schüler, die wirklich was lernen wollen, machen auf jeden Fall sehr viel mehr Spaß, auch wenn man ein paar Euro weniger dabei verdient.
omnia mutantur ~ nihil perit ~ mare aeternum est