Nachhilfe: Privat geben oder über Nachhilfeschule ?

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Nachhilfe: Privat geben oder über Nachhilfeschule ?

Beitragvon Magister1986 » Do 22. Mär 2007, 13:42

Hallo!

Eine Frage an die, die Nachhilfe geben.

Habt ihr Nachhilfe Privat oder als Angestellter einer Nachhilfeschule bzw. -agentur gemacht?

Wieviel kann man als Student für Nachhilfe privat verlangen?

mfg
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Beitragvon nighean_neonach » Do 22. Mär 2007, 14:29

Sowohl als auch. Es hat beides seine Vor- und Nachteile. Wenn du für ein Nachhilfeinstitut arbeitest, bekommst du selten mehr als 10 € / 60 min., aber du hast normalerweise einigermaßen sichere Termine, d.h. bekommst Stunden auch bezahlt, wenn Schüler zu kurzfristig absagen oder unentschuldigt fehlen, etc.
Privat kannst du nahezu das Doppelte nehmen (und damit sind die Eltern meist immer noch billiger dran als bei den Instituten), aber natürlich ist es oft eine unsichere Sache, Schüler sagen gern mal von heute auf morgen ab, erscheinen gar nicht mehr, usw. Auch bist du in Konfliktsituationen natürlich auf dich allein gestellt, während bei einem Institut jemand vermittelnd und beratend zur Seite steht bzw. den Eltern als erste Anlaufstelle für Beschwerden dient.
Ich arbeite seit Jahren in einer sehr netten kleineren Nachhilfeschule, nachdem ich mit den Branchenriesen vorher eher schlechte Erfahrungen gemacht hatte, sowohl was Betriebsklima, Räumlichkeiten, Ausstattung, Zahlungsmoral als auch Verhalten gegenüber den Kunden/Schülern anging. Es ist aber bei den großen Instituten auch gar nicht immer üblich, Latein und Altgriechisch anzubieten, die meisten beschränken sich auf Deutsch, Englisch, Mathe.
Privat lässt sich natürlich flexibler arbeiten, man kann sich die Schüler nach Hause bestellen (bei mir kostet es weniger, wenn die Schüler zu mir kommen, als wenn ich zu ihnen fahre), wobei sich gleichzeitig auch immer die Frage stellt, ob und wie man das dann mit dem Finanzamt regelt... bei den Instituten ist es auf Honorarbasis, wenn man es privat macht, ist es letztlich eine selbständige Tätigkeit (was aber problemlos ist, solange es sich in einem geringfügigen Rahmen abspielt).
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Beitragvon Magister1986 » Do 22. Mär 2007, 18:51

viel danke für die ausführliche antwort ;)
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Beitragvon latinissimus » So 25. Mär 2007, 13:07

Ich bin bei einem Internet-Anbieter registriert (frag mich bitte jetzt nicht nach dem genauen Namen!) und bekomme per e-mail von Zeit zu Zeit Angebote, die ich einsehen und akzeptieren, oder aber ignorieren bzw. ablehnen kann. Der Rest ergibt sich meist, wenn man mit Dir zufrieden ist, durch Mund-zu-Mund-(nein nicht Beatmung!!)-Propaganda.
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Beitragvon nighean_neonach » So 25. Mär 2007, 14:07

Ja genau, bei solchen Internetseiten bin ich auch registriert, aber es gibt einige, die richtig arg gebührenpflichtig sind. Da hänge ich doch lieber einen Zettel im örtlichen Supermarkt aus, wenn ich mal Bedarf an neuen Schülern habe. Und ja, in den letzten Jahren läuft bei mir auch das meiste über Mundpropaganda, ich bin auch mit einigen Lehrern der örtlichen Schulen in Kontakt, die mir schon mal Schüler schicken, oder es kommen eben Geschwister, Freunde, Bekannte ehemaliger Schüler.
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Re: Nachhilfe: Privat geben oder über Nachhilfeschule ?

Beitragvon Molestus » Mo 26. Mär 2007, 22:54

Magister1986 hat geschrieben:Hallo!

Eine Frage an die, die Nachhilfe geben.

Habt ihr Nachhilfe Privat oder als Angestellter einer Nachhilfeschule bzw. -agentur gemacht?

Wieviel kann man als Student für Nachhilfe privat verlangen?

mfg


Also mein Nachhilfe Lehrer will pro stunde (aber keine 60 min stunde sondern 45 mins , also eigtl. ne schulstunde) 15 euro.....und da ich ihn immer 2 schulstunden hier ab : 30 euro

Zwar teuer aber man muss sagen es lohnt sich , der gute hat zwar nie Latein studiert , scheint es aber immer noch zu können nach all den Jahren :D .
Nomen est omen.......
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Beitragvon latinissimus » Do 29. Mär 2007, 03:35

Kurze Ergänzung zu dem Beitrag von 'nighean_neonach': Ich bin bei info@nachhilfe-vermittlung.com
registriert, und dort kostet's für private Nachhilfelehrer nix. Du bekommst dann in unregelmäßigen Abständen Anfragen aus Deinem Einzugsgebiet. Michael
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Beitragvon nighean_neonach » Do 29. Mär 2007, 09:19

Oh, dann ist das aber neu, denn genau dort war ich früher auch registriert und es kostete auch für Nachhilfelehrer was.
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Beitragvon barbara » Do 29. Mär 2007, 15:50

ja, also ich hab immer privat gegeben. anfangs um 10 euro/ 1 std. (standardpreis bei uns) und später dann erhöht auf 12 euro.
einer schülerin hab ich es mal ganz von anfang an beigebracht (die ist in die 6. (10.) eingestiegen und hat ein jahr latein nachlernen müssen), da hab ich 17 euro/stunde bekommen....
es kommt halt auch drauf an, wie lange du das jeweilige fach schon hast.
eventuelle fahrzeit bzw. -kosten kannst du verrechnen.
je älter du bist, umso mehr kannst du verlangen. zumindest vertrauen und folgl. auch zahlen eltern älteren schülern immer mehr (wahrsch. gehen sie davon aus, dass diese schon etwas vernünftiger sind und sie nicht bloß abzocken...gg).
soviel zu meinen erfahrungen.

lg
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Beitragvon Magister1986 » Mo 2. Apr 2007, 13:03

Hi, ich bins nochmals.

Also bei einer Agentur könnte ich Arbeiten, da würde ich für 90 Min 21,50 Euro bekommen, sprich für 60 min ca. 14 Euro; ( allerdings muss ich zu den Schülern heimgekommen, d.h. ich hätte etwas Benzinunkosten )

Ich denke aber, das hört sich summa summarum recht gut an, oder was meint ihr?

Ich werde diese Woche vllt noch ne Privatanzeige aufgeben, um mal rauszufinden, wieviel Nachfrage vorliegt und wieviel man verlangen könnte.

mfg
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Beitragvon Iulus » Mo 2. Apr 2007, 13:08

Na,das hört sich doch gut an!Ich hab bisher immer privat Nachhilfe gegeben und kann dir versichern,dass du dabei wahrscheinlich nicht mehr verdienen wirst.
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Beitragvon Apollonios » Mo 2. Apr 2007, 17:26

@Magister: Bei so einer Agentur habe ich auch mal gearbeitet - ein weiterer Vorteil ist, daß die Agentur die Werbung macht, Du also nicht Inserate aufgeben und Zettel an Bäume pinnen mußt, sondern bloß ein Telefon brauchst, um von Deinen neuen Schülern zu erfahren. Für die Fahrtkosten mußt Du möglicherweise ganz alleine aufkommen, das hängt von der Nettigkeit Deines Chefs ab, und als freier Mitarbeiter wirst Du im Krankheitsfalle nicht bezahlt, aber das ist ja nicht anders, wenn Du privat Schüler hast. Nicht zu vergessen: Du kannst von der Agentur ein Zeugnis verlangen. Das ist auf dem Arbeitsmarkt einiges wert.
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Beitragvon latinissimus » Fr 6. Apr 2007, 08:23

Nochmal zu nighean_neonach: ich hab jedenfalls von dort noch nie eine Rechnung o.ä. bekommen.
Zu den anderen Beiträgen: ich nehme auch €12/h, schau aber nicht so genau auf die Uhr. Wenn wir ein parmal länger gemacht haben, überweist die Mutter von sich aus eine Stunde mehr. Inspeziellen Einzelfällen (z.B. für 'ne Arbeit noch irgendwas unklar) machen wir auch schon mal eine kurze Telefon- oder Email-Sondersitzung Ich muss aber noch dazu erwähnen, dass ich diese Sache mehr als (mentalen) Ausgleichssport betreibe und stelle fest, dass dadurch auch die eigenen, wie auch immer gefärbten Zellen in Bewegung bleiben.
Wünsche allen, die dieser Tage online gehen ein frohes Osterfest!
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Beitragvon nighean_neonach » Fr 6. Apr 2007, 17:17

E-Mail-Betreuung biete ich meinen Schülern auch immer an, leider sind die meisten viel zu faul, um das zu nutzen. Zur Zeit habe ich zwei sehr tolle Schüler, die mir regelmäßig Sachen zum Korrekturlesen schicken (Englisch und Latein), dann kann ich auch immer entsprechend reagieren, ihnen weitere Übungsausfgaben schicken oder schon mal raussuchen, was man in der nächsten Stunde machen kann.

Bei den regionalen Agenturen, die Einzelnachhilfe vermitteln (Abakus etc.), ist meiner Erfahrung nach ein Nachteil, dass man sehr oft an sehr verwöhnte Schüler in wohlhabenden Familien gerät - überlegt mal, die Familien zahlen ja nicht nur das Honorar an den Lehrer, sondern normalerweise ca. doppelt so viel... bei einigen Agenturen werden auch noch Fahrtkosten bezahlt. Ich habe einige eher ärgerliche Erfahrungen in solchen Familien gemacht: die Eltern sind gestresste Manager, nie zu Hause und meinen, dass sie sich mit viel Geld nun gute Noten kaufen (weil der Nachwuchs ja Abi haben "muss", auch wenn partout kein geistiges Potential dafür vorhanden ist), die Kinder sind denkfaul und lustlos, und die Agentur ist meist daran interessiert, ihren guten Ruf bei den Kunden nicht zu verlieren.

Hingegen habe ich einige Familien gehabt, die sich die Nachhilfe wirklich zusammengespart haben, oder ältere Schüler, die selbst gejobbt haben, um den Unterricht bezahlen zu können, und da bin ich dann auch - soweit es meine eigene finanzielle Situation zulässt - auch bereit, Kompromisse einzugehen. Ich mache normalerweise eh erst mal einen Besuch zur Vorbesprechung und schau mir das Haus und das Auto, das davor steht, ein bissel an, und dann entscheide ich evtl. ganz spontan, was für einen Stundenpreis ich nehme. Schüler, die wirklich was lernen wollen, machen auf jeden Fall sehr viel mehr Spaß, auch wenn man ein paar Euro weniger dabei verdient.
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Beitragvon latinissimus » Fr 6. Apr 2007, 20:50

Also, lieber nighean_neonach, Deinen letzten Satz kann ich nur doppelt und dreifach unterstreichen. Was das andere angeht, wäre bei mir schon während der ersten Stunde der Ofen aus, wenn ich merke, dass das Ganze nur auf 'Anordnung von oben', sprich der reichen Eltern passiert und dem Schüler jede Motivation fehlt. Genau das mache ich aber schon im Erstkontakt klar, nämlich, dass mir die Sache Spaß machen soll und ich den Unterricht nicht fortführe, wenn dies nicht der Fall ist. Das scheint aber eher motivierend zu wirken, wenn die kleinen 'Kunden' wissen, dass man -im Gegensatz zum Pauker in der Schule- nicht darauf angewiesen ist; immerhin habe ich noch nie Gebrauch davon gemacht, den Unterricht vorzeitig abzubrechen.
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