Es gibt eine Arbeit, die sich mit genau dieser Frage befaßt:
https://archive.org/details/neveundnequ ... 1/mode/2upAlles was man schreiben und tun könnte, hat er schon haarklein ausgeführt. Daß es eine Kontroverse ist. Daß Optativ und Konjunktiv schwer voneinander zu trennen sind. Daß man die Quantität des e oft schwer bestimmen kann. Daß neque in besagter Funktion fragwürdiger (zumindest: nicht ganz klarer) Stil ist. Und, und, und.
Neque ist ja aufs Literarische beschränkt, gesprochen hat man "nec". Und da ergibt ein langes e sowieso keinen Sinn. Und wenn man literarisch bleibt, dann hält man gewisse stilistische Vorgaben oder Üblichkeiten ein, und da ist das einfach nicht üblich ein langes e in neque zu haben. Man kann nun zu einem abschließenden Urteil kommen indem man das böse Wort "falsch" vermeidet, und es als "zumindest abseits der Norm" einordnet. Denn Plautus oder Terenz können ja nicht falsch liegen. Andrerseits könnte man, da es eben auch von der Interpretation der Stellen abhängt zu welchem Urteil man kommt, womöglich auch die Belege auf "0" zusammenschrumpfen, je nach Interpretation. Was meinst Du, verehrter Trinkerich?