mōlēs > mŏlĕstus

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mōlēs > mŏlĕstus

Beitragvon ille ego qui » Fr 14. Mär 2014, 16:52

Salvete,

weiß jemand von euch zu erklären, warum erstens das o gekürzt wird (Ablaut? :roll:) und zweitens, was für Gründe es gibt, das e nicht als naturlang zu werten?

obiter:
http://stroh.userweb.mwn.de/scholae/vl_ ... dentur.mp3

Einige Ausführungen von Stroh zu scheinbar positionslangen, eigentlich aber naturlangen Silben und unseren diesbezüglichen fontes ...

(hier das komplette Handout: http://stroh.userweb.mwn.de/scholae/vl_ ... ndouts.pdf)

valete.
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
arma virumque cano ...
ille ego qui
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Re: mōlēs > mŏlĕstus

Beitragvon consus » Sa 15. Mär 2014, 12:28

Christiano sal.
Schaut man in den Walde Hoffmann s.v. moles, so kann man nur sagen: In incerto relinquimur. :sad:
Im Kühner-Holzweissig (Ausf. Gram. d. lat. Spr., 1. Tl.) lesen wir Folgendes:
S. 95: mōles, aber mŏléstus, „weil der Ton von der Stammsilbe weggerückt ist“.
S. 119: „Die Kürzung der Vokale in der Wurzelsilbe ist selten; sie wird dadurch bewirkt, daß beim Herantreten von Suffixen an den Stamm eines Wortes der Akzent von der Wurzelsilbe wegrückt, als: lŭcerna von lūceo…, mŏléstus von mōles…“ Das hier bei molestus zu beachtende Suffix ist „-tu-s zur Bezeichnung eines Versehenseins mit etwas“ (ebd. S. 1000).
S. 1001: „mol-es-tus (mōlēs G. -is, aber wie von *molus Gen. -ěris)“.
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