Möpse

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Re: Möpse

Beitragvon marcus03 » Fr 8. Jan 2021, 09:14

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Re: Möpse

Beitragvon sinemetu » Fr 8. Jan 2021, 20:27

ClaudiaK hat geschrieben:Ich lasse mich sehr gerne auf Geschlechtergespräche ein, aber so öffentlich, ohne Ziel und ohne Kennzeichen von Ironie beim Fragesteller ist das Glatteis.

Hallo ClaudiaK, Thema ist hier Mops, Geschlecht nur, inwiefern es sekundär betroffen.

ClaudiaK hat geschrieben:Möpse als Brüste einerseits, das war ja herausgearbeitet worden, die pekuniäre Seite habe ich noch ein bisschen gestärkt.

Ich vermute Möpse in der Bedeutung als sekundäre Geschlechsmerkmale ist jünger als Möpse in der Bedeutung von Geld. Das ließe sich aber belegen.

ClaudiaK hat geschrieben: Für mein seelisches Gleichgewicht.

Was haben die Möpse damit zu tun?

ClaudiaK hat geschrieben: Der gedanklich Schritt zum Tausch, also die Frau gibt den Sex, der Mann das Geld, der war klein, also Möpse gegen Möpse. Die Gleichung ist von mir.

Gut, dass das noch einmal festgestellt wird.

ClaudiaK hat geschrieben: Der Gedanke hingegen, dass die bürgerliche Ehe auch nur eine Form der Prostitution, also ganz offener und ehrlicher Austausch von Möpse gegen Möpse ist, ist nicht von mir. Er ist so alt wie die bürgerliche Ehe selbst.

Mit dem Wörtchen nur in der Verbindung mit einer Form von esse, das ist etwas sehr Diffiziles, da sollte man vorsichtig sein mit dem Einsatz. Denn wenn x auch nur eine Form von y ist, sollte man sich die Frage stellen, warum die Leute eigentlich mal x von y geschieden haben.
Man findet bei näherer Betrachtung den Gedanken, daß es sich bei dem Vertrag zwischen Mann und Frau, der dann später in der Institution "bürgerliche Ehe" mündete, eigentlich um einen Tausch Geld gegen Sex gehe, absurd. Der Tausch, im alten Spruch "Tisch und Bett teilen" aufgehoben, der in dieser uralten vorreligiösen und gemeinmenschlichen Institution Ehe stattfindet und fand, ist Arbeit gegen Arbeit, also Hausarbeit gegen Schutz und Nahrung! Die Betätigung der Geschlechter war Beigabe.

Im übrigen vermute ich, daß der Gedanke nicht uralt, sondern aus dem komm. Manifest von Karl Marx, diesem verlotterten, seine Frau betrügenden, üblen Rassisten und Antisemiten ist.
https://de.wikisource.org/wiki/Manifest ... rtei_(1848) (leicht zu finden)
Die bürgerliche Ehe ist in Wirklichkeit die Gemeinschaft.....
Aber genau genommen ist er dort nicht zu finden, muß seine Quelle woanders haben. Finde mal raus, woher Du das hast.

ClaudiaK hat geschrieben:Antiquiert ist diese Definition von Ehe deswegen, weil die Frauen ja großteils arbeiten gehen.

Du benutzt die Formel "arbeiten gehen", die nicht dasselbe meint, wie "arbeiten". Und hinter "arbeiten gehen" versteckt sich "Geld erhalten". Vor allem verschleiert "arbeiten gehen", dass die Frauen, die nicht arbeiten gingen, sondern noch in der alten Vertragsehe lebten größtenteils viel mehr und viel länger und viel härter arbeiteten, als diejenigen, welche heute "arbeiten gehen".

ClaudiaK hat geschrieben:Da brauchen sie auch keinen Sex leisten, wenn sie keinen Bock haben.
Wenn sie es dann doch machen, dann weil sie den Mann mögen und Lust haben.

Ohne Bock ist es wirklich schlecht mit dem S... :hammer:
Wenn die Menschen etwas mehr freie Zeit haben, und ihr Kopf nicht nur von Thema 1 - 3 (Essen, Kleiden Wohnen) besetzt ist, dann drängt sich bei ausreichender Ernährungslage leicht Thema 4 in den Vordergrund (Sex/Geld) Dafür sorgt der Monopolkapitalist und die Reichen, damit der Arbeiter nicht auf den Gedanken der Freiheit kommt. Die Diffamierung der Geschlechtlichkeit ist übrigens das Steckenpferd Nr. 1 dieser Gruppe, weil man am liebsten auch diese Tätigkeiten noch in den Geldkreislauf hineinbekommen möchte, damit auch dort etwas abzuzapfen ist.


Der Rollmops, das ist meine Vermutung ist deshalb ein Mops, weil der Hund oft mitweinen kurzen Beinen und seinem fetten Wanst wie eine Rolle wirkt, und weil der gerollte Hering von der Seite genauso vermanscht aussieht, wie das Gesicht dieser caniden Misszüchtung.
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Re: Möpse

Beitragvon medicus » Fr 8. Jan 2021, 21:56

sinemetu hat geschrieben:Möpse in der Bedeutung von Geld. Das ließe sich aber belegen.

anno 1749 belegt

https://www.heinrich-tischner.de/22-sp/ ... moepse.htm
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Re: Möpse

Beitragvon ClaudiaK » Fr 8. Jan 2021, 22:28

Lieber sine metu, mit ganz vielem bin ich derart d'accord, dass ich dich als männlichen Feministen bezeichnen könnte, besonders in der Passage über den Unterschied zwischen arbeiten und arbeiten gehen.

Woher ich die Verknappung Ehe = Prostitution nehme, kann ich dir nicht verraten, denn meine Gehirn-Schubladen arbeiten platzsparend, verkürzend, alltagstauglich. Fakt ist allerdings folgendes:

Bis 1997 war die Bereitstellung von Sex in der Ehe in der BRD Pflicht. Das ist für mich eine vertraglich geregelte Form von Prostitution. Zu sehr harten Konditionen, hart besonders dann, wenn das dünne Schleierchen der medial eingeflüsterten romantischen Liebe davon geflattert ist und es an der Zeit wäre, dass man der Wertschätzung des anderen halber andere Wege der Befriedigung zulässt.

https://www.sueddeutsche.de/leben/sexue ... -1.3572377

So gesehen: Mag Marx Rassist und Antisemit gewesen sein, über seine ménage à trois zu verurteilen, steht uns nicht an, zumal zwischen Jenny und Karl Marx noch anderes existierte, was eine gute Beziehung ausmacht. 8)
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Re: Möpse

Beitragvon sinemetu » Sa 9. Jan 2021, 10:34

ClaudiaK hat geschrieben:..über seine ménage à trois zu verurteilen, steht uns nicht an..

Wieso dat? Liebe ClaudiaK, "steht uns nicht an" klingt ein bisschen komisch, um nicht zu sagen religiös. Hättest du gesagt, "möchte ich nicht" - hätte ich aus Pietät Deinen Gefühlen gegenüber geschwiegen. Ich möchte mit diesem Beitrag nur expressis verbis aus dem "uns" Deiner Formel aussteigen. Ansonsten wollt ich Marxens Verhalten noch nicht mal verurteilen, - bin doch kein Richter - aber zumindest mißbilligend beurteilen, damit andere warnend, nicht in dieselbe Falle zu tappen. Das Leben ist lang, und der Möglichkeiten zum Fehltritt gibt es viele.

Lies Dir nur mal kurz das durch: https://www.danisch.de/blog/2019/12/01/ ... more-32784
Es ist bei den Marx-Anhängern ähnlich, wie bei Protestanten mit Luther. Sag denen mal, dass Luther sein "Bekehrungeserlebnis" nicht nur durch einen Blitz hatte, sondern daß der entscheidende Sachverhalt, um Luthers "Bekehrung" zu verstehen, darin bestand, daß er zuvor jemanden erschlagen hatte im Jähzorn. Er brauchte gerade einen "gnädigen Gott"! Warum die Protestanten das verheimlichen, wofern sie es wissen, obwohl die von Ihnen so verehrten Mosaiker ihnen eigentlich ein korrektes Vorbild geben, denn diese verheimlichen keineswegs, daß ihr Religionsgründer ein Totschläger war, erschließt sich mir nur dadurch, daß die diversen Religiösen alle einen Säulenheiligen suchen, wovon ich die Mosaiker e. v. ausgenommen wissen will. Die Kommunisten handeln als treue Protestantensöhne genauso. Nur nichts Negatives über Marx! - ist ihre Devise. Dabei ist es die Wahrheit, die frei macht. Du wirst Dir denken können, daß Protestanten und Kommunisten mit ihrem Tun nicht alleine da stehen auf der Welt. Fahr mal nach Peking, eine Mao-Säule umschubsen, oder nach Amerika, eine MLK-Statue zu besprayen, oder mal nach M&M in den Hedjas.
Zuletzt geändert von sinemetu am Sa 9. Jan 2021, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Möpse

Beitragvon medicus » Sa 9. Jan 2021, 13:10

sinemetu hat geschrieben:nach M&M

Hier find ich nur Schokolinsen :?
https://www.mms.com/de-de/
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Re: Möpse

Beitragvon ClaudiaK » Sa 9. Jan 2021, 15:58

sinemetu hat geschrieben:Ich möchte mit diesem Beitrag nur expressis verbis aus dem "uns" Deiner Formel aussteigen.


Das war die Gewohnheit. Ich werde drauf achten, nur für mich zu sprechen.
Zu den Briefausschnitten: Ich gebe zu, dass sie nicht gerade freundlich oder wertschätzend formuliert sind. Allerdings: Das läuft unter argumentum ad hominem.
Denn in Bezug auf den "Charakter" wäre er nicht der einzige, der angreifbar ist.
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Re: Möpse

Beitragvon sinemetu » Sa 9. Jan 2021, 17:20

ClaudiaK hat geschrieben: Das läuft unter argumentum ad hominem.
Denn in Bezug auf den "Charakter" wäre er nicht der einzige, der angreifbar ist.


Bei uns heißt es: Ecce Homo! Sehet, welch ein Mensch! Das ist ein Argumentum ad hominem. (da wir hier im Lat.-Forum sind: Qualis homo, talis res) Wie der Mensch, so die Sache - ist das natürliche Denken eines jeden Menschen. Dieser Schluß a homine ad rem ist zwar nicht logisch zwingend, aber hinreichend begründet, denn der Ausnahmen sind wirklich wenige. Und noch was: M. ist dod! Das hat noch niemand bestritten. Wenn Du bei Bing "Jesus lebt" suchst, erhältst Du 19,9 Mio. Ergebnisse, bei "Jesus ist tot" nur 432 Tsd. Ergebnisse. Ich ermutige Dich, dort * weiterzuforschen.
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Re: Möpse

Beitragvon Zythophilus » Sa 9. Jan 2021, 18:00

Möpse in der Bedeutung "Geld" kommen aus dem Rottwelsch, haben mit dem Namen des Hundes bzw. der Bezeichnung eines übel gelaunten Menschen nichts zu tun. Ob die derbe Bezeichnung für weibliche Brüste eine übertragene Bedeutung des Tiernamens ist, habe ich nirgends gefunden.
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Re: Möpse

Beitragvon ClaudiaK » Sa 9. Jan 2021, 18:48

Wenn der Charakter eines Autors, der, ich sage mal versöhnlich, zur Hälfte (der Rest sei anderen Ursachen geschenkt) das Ergebnis seiner Lebensumstände ist, bei der Interpretation eines Werkes Berücksichtigung findet, so ist das methodisch gesehen Literatursoziologie. Und die ist ohne Marx nicht denkbar. (Auch wenn der dazugehörige Wikipediaartikel Marx ungenannt lässt, so haben alle anderen dort Genannten (Lucacs, Bourdieu) ihn intensiv gelesen.) Das Qualis homo, talis res, das kannte auch Marx. (Immerhin hat er sein Abituraufsatz auf Latein geschrieben.)
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Re: Möpse

Beitragvon sinemetu » Sa 9. Jan 2021, 21:50

Zythophilus hat geschrieben:Möpse in der Bedeutung "Geld" kommen aus dem Rottwelsch, haben mit dem Namen des Hundes bzw. der Bezeichnung eines übel gelaunten Menschen nichts zu tun.

Hallo Bierfreund, hast du hierfür Belege, bzw. kannst du den hebr. Stamm nennen, bzw. die Quelle angeben?
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Re: Möpse

Beitragvon medicus » Sa 9. Jan 2021, 22:02

https://www.juedische-allgemeine.de/kul ... nd-moepse/
Auch bei den laut Kluge (Deutsche Studentensprache, 1895) seit 1749 üblichen »Möpsen« geht es ursprünglich nicht um Hunde. Vielmehr ist »Mopp« für Knopf im »Hennese Flick« belegt, einer Krämersprache am Niederrhein.

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