Die "Ich bin - Zumutung"

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Die "Ich bin - Zumutung"

Beitragvon sinemetu » Fr 12. Jun 2020, 09:11

Da wir gerade bei den Namen sind. Ich finde dieses identifikatorische "Ich bin" bei der Namensnennung schon ein Zumutung. Ich würde nie gebrauchen. Ich bin doch nicht ein Name! Und mein Name ist genau so eine Frechheit. Ich sage immer - soviel Anpassung muß sein -: "Einer der Namen, die ich nutze heißt: xyz". Der Name ist doch nur ein Klang. Und es gibt sehr viele schöne Klänge. Und wie soll es meiner sein, wenn ihn viele Menschen tragen und trugen.
Wer, zum Teufel, will uns zwingen, mit einem Namen lebenslang hausieren zu gehen. Wir alle wissen doch, daß der Name und mit der Geburt verleihen wird. Und Leihgaben gibt man gewöhnlich zurück, wenn man sie nicht mehr benötigt. Ich denke, es ist ein Zeichen des erwachsenen Bewusstseins, sich von diesem Kindheitsrelikt zu trennen. Es ist wirklich kindisch. Darüber hinaus ist es eine bislang straffreie Vergewaltigung. Ich meine nicht die Namensgebung, aber die Festschreibung. Wir können uns alle viele Namen geben. Das ist ein Naturrecht. Für die polizeilichen Bedürfnisse habe ich sehr wenig bis kein Verständnis, zu mal es heute intelligentere Methoden gibt, Identitäten festzustellen. Der größte Vorteil des Namens ist, daß er praktisch ist, aber das ist auch sein gigantische Nachteil. Namen töten nämlich! Bislang ist noch jeder Namensträger gestorben. Allein die Namenlosen überleben. Oder habt Ihr auf einem Friedhof schon mal den Grabstein eines Namenlosen gesehen? Und wenn, die sind nur, um den Namensträgern glauben zu machen, die Namenlosen stürben auch - glaubt mir, damit die Namensträger um so breitwilliger ihren Eselssack tragen.
Zuletzt geändert von sinemetu am Fr 12. Jun 2020, 15:58, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon marcus03 » Fr 12. Jun 2020, 09:26

Wo ist das Problem?
Ich bin XY = Ich heiße XY (Konvention)
Wie soll man sich sonst vorstellen?

sinemetu hat geschrieben:Wer, zum Teufel, will uns zwingen, mit einem Namen lebenslang hausieren zu gehen.

Warum Zwang?

Ich verstehe dein Problem nicht wirklich? :?
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon sinemetu » Fr 12. Jun 2020, 09:44

Wie hat sich der Lateiner vorgestellt: Nomen meum est, oder mit sum xyz?
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon marcus03 » Fr 12. Jun 2020, 09:48

intr.: 1) einen Namen haben: nominor (mit dem Namen im Nominat.). – nomen habeo (gew. mit dem Namen im Genet.). – nomen mihi est (mit dem Namen im Nominat. od. Dativ, seltener im Genet., z.B. Troia et huic loco nomen est). – vocor. appellor (ich werde gerufen, genannt, mit dem Namen im Nominat.; mit demselben Untersch. wie die Aktiva unter »nennen«). – von (nach) etw. h., nomen ab alqa re habere od. duxisse od. traxisse od. invenisse: wie heißt du? qui vocare? quid est tibi nomen?:


http://www.zeno.org/Georges-1910/A/hei% ... ?hl=heisen
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon sinemetu » Fr 12. Jun 2020, 09:59

Die Lateiner hatten also ein deutlich distanzierteres Verhältnis zu "ihrem" Klang.
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon marcus03 » Fr 12. Jun 2020, 11:10

sinemetu hat geschrieben:Die Lateiner hatten also ein deutlich distanzierteres Verhältnis zu "ihrem" Klang.

Zu welchem Klang? Will sagen? Warum distanziert? Woraus schließt du das? :? :?
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon medicus » Fr 12. Jun 2020, 11:22

marcus03 hat geschrieben:Zu welchem Klang?

sinemetu scheint sich auf Goethe zu beziehen :D
( vorhin war es Schiller mit dem Mohr)

https://www.phraseo.de/phrase/namen-sin ... und-rauch/
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon sinemetu » Fr 12. Jun 2020, 11:37

marcus03 hat geschrieben:
sinemetu hat geschrieben:Die Lateiner hatten also ein deutlich distanzierteres Verhältnis zu "ihrem" Klang.

Zu welchem Klang? Will sagen? Warum distanziert? Woraus schließt du das? :? :?

Sie haben sich nicht dazu überreden lassen, daß der Name, mit dem Sie gerufen werden, ihr Eigentum sei.

Warum Klang? - Weil die einzige materielle Grundlage (s)eines Namens sein Klang ist.
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Re: Ich bin - Zumutung

Beitragvon sinemetu » Fr 12. Jun 2020, 11:38

medicus hat geschrieben:
marcus03 hat geschrieben:Zu welchem Klang?

sinemetu scheint sich auf Goethe zu beziehen :D
( vorhin war es Schiller mit dem Mohr)

https://www.phraseo.de/phrase/namen-sin ... und-rauch/


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