Dialoge

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Dialoge

Beitragvon Brakbekl » Sa 24. Dez 2011, 11:05

Hat jemand eine Idee, warum gegenüber den Neuzeit in früheren Zeitaltern Dialoge eine auf ganze gesehen häufigere Veröffentlichungsform war. Heute gibt es sie kaum noch. Das mag damit zusammenhängen, daß der Geist der Objektivität - man will objektiv sein - dem personengebundenen Dialog - einer kann nur recht haben - nicht besonders günstig ist.
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Re: Dialoge

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 26. Dez 2011, 10:47

Salve,
Du meinst Dialoge im philosophischen Bereich? Platon hat das ja ausführlich in seinen Schriften praktiziert. Ich denke damals war es aber auch allgemeiner Usus, dass man sich zur Unterhaltung über philosophische Themen traf - oder auch in den Philosophenschulen - und stundenlang diskutierte.
Cicero führte das ja auch weiter, z.B. in De Re Publica oder De Legibus.

Vale.
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Re: Dialoge

Beitragvon romane » Mo 26. Dez 2011, 11:55

wasc war zuerst: controversiae oder dialogi
Die Freiheit ist ein seltsames Wesen - wenn man es gefangen hat, ist es verschwunden

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Re: Blasse Philosophie

Beitragvon Prudentius » Di 27. Dez 2011, 21:05

Usus, dass man sich zur Unterhaltung über philosophische Themen traf


Mir scheint ihr stellt die Philosophie zu harmlos dar, Platon will über die Sphäre der begrifflichen Argumentation hinausführen, in der sich philosophische Unterhaltungen und Abhandlungen bewegen, er führt im Dialog den Leser in die Aporie, die Verlegenheit, aus der heraus er sich auf eine höhere Ebene hinaufarbeiten soll, wie er es ja im Höhlengleichnis angedeutet hat; "Philosophie ist das größte Geschenk, das die Götter dem Menschen machen konnten", so ungefähr sagt er es, "Metaphysik" ist der programmatische Begriff.

Vor dem Begriff "Objektivität" möchte ich warnen, es gibt ja nur die Bilder von den Objekten, die sich die Subjekte jeweils machen; es gibt keinen absoluten Raum und keine absolute Zeit, wie man schon seit Kant und Newton weiß, nicht erst seit Einstein, der Relativismus datiert zurück auf Heraklit und die Sophisten (Satz des Protagoras: "Der Mensch ist das Maß aller Dinge"). Also sag lieber: "subjektive Objektivität" :-D

Gruß P.
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Re: Dialoge

Beitragvon guenterus » Sa 14. Jan 2012, 00:06

Sodales,
die Philosophie ist in ihren Erkenntnissen wohl immer " Subjektiv "! Allerdings finde ich die Dialogform, unter der Voraussetzung gegenseitiger Toleranz der Sichten, als die bisher beste Form zu einer Annäherung einer philosophischen Fragestellung. Objektive Antworten kann Sie eh`
nicht geben - und es ist auch nicht ihre Aufgabe!
bene valete
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