Hebräisch

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Hebräisch

Beitragvon quamquam » Di 1. Nov 2011, 20:19

Hallo an alle,

kennt zufällig einer einen online-Kurs für Hebräisch? Sowas wie Gottwein für Latein und Griechisch hat. Muss nichts großes sein, nur, um ein wenig Hebräisch nebenbei zu lernen.
Wer sowas auch noch für Aramäisch kennt, immer her damit =o)

Lieben Gruß und danke
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Re: Hebräisch

Beitragvon augustus » Mi 2. Nov 2011, 12:01

Hm also hast du denn schon Vorkenntnisse?
"Ein wenig Hebräisch nebenbei" ist nämlich gar nicht so einfach. Ich habe schon mal einen (freiwilligen) Kurs angefangen und musste aber leider nach ein paar Wochen aufhören, weil mir schlichtweg die Zeit fehlte, mich mit der Sprache intensiv auseinandersetzen zu können. Lieder muss ich neben meinem Studium nämlich auch noch Geld ranschaffen (arbeite in einem Geschäft für Damen Stiefel...)
Ich will dich aber nicht entmutigen und wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg wenn du dich dranwagst!
Zuletzt geändert von augustus am So 20. Nov 2011, 17:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hebräisch

Beitragvon chefren » Mi 2. Nov 2011, 12:15

schau mal bei wikipedia unter "hebräisch" nach. da sind ein paar recht interessante links dabei, insb. zum biblischen aramaeisch
zudem gibt es unter http://www.staff.uni-mainz.de/lehmann/fit.html ein paar uebungen

ich wuensch dir ebenfalls gutes gelingen. ich selbst mag ja eigentlich ausgefallene sprachen, aber bei hebraeisch hab ich nach ein paar stunden das handtuch geworfen :)
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Re: Hebräisch

Beitragvon quamquam » Mi 2. Nov 2011, 17:14

Vielen Danke euch beiden.

Es ist nur eingangs ein Selbststudium, es wird irgendwann, hoffe ich, in ein Erweiterungsfach münden. Hebräisch muss ich so oder so lernen, da kann ich, wenn ich mal Zeit habe und mich nicht mit dem Unikram beschäftigen möchte, einfach ein wenig Hebräisch machen. Ich habe ja Zeit.

chefren, verzeih, wenn ich nun etwas schmunzeln muss, aber Du studierst/hast studiert doch Ägyptologie oder? Du kannst, wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe, Mittelägyptisch oder? Ich hatte auch mal damit angefangen, musste aber, aufgrund meines Fächerwechsels damit aufhören und das ist alles andere als einfach, was ist denn dagegen Hebräisch? *g* ich weiß ja nicht, wie das an Deiner Uni ist/war, aber hier müssen die Studenten mit Mittelägyptisch auch Akadisch und Hethitisch lernen, ein paar Keile haben ja noch niemandem geschadet, gelle? Da klingt Dein Satz schon ein wenig lustig...aber das ist jetzt nicht böse gemeint ;)
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Re: Hebräisch

Beitragvon chefren » Mi 2. Nov 2011, 17:46

Das kommt immer einwenig aufs Studium drauf an. Wenn man Aegyptologie studiert hat man nur Aegyptisch, Demotisch, Hieratisch oder Koptisch, .... Wenn man Altorientalistik studiert hat man Akkadisch, Hethitisch, Sumerisch, Hurritisch, ... und wenn man so einen Studiengang wie "Aegypten und der Alten Orient" z.B. studiert hat man eben eine Mischung aus beidem. Immer Abhaengig vom Schwerpunkt, ob Haupt- oder Nebenfach, Kern- oder Beifach, ...

Ich habe mich sowohl mit Alt- und Mittelaegyptisch (Aegyptologie-Studium) wie auch Akkadisch, Sumerisch oder Hethitisch (Archaeologie-Studium, Schwerpunkt vorderasiatische Archaeologie) herumgeschlagen und finde die aegyptische Bilderschrift wie auch die Keilschriften um vieles einfacher, auch von der Grammatik her wie Hebraeisch oder das moderne Arabisch. Ich hab mich in beidem mal versucht (Arabisch bei meinem Aegyptologiestudium, Hebraeisch bei meinem Archaeologiestudium im bereich biblischer Archäologie) und bin an beidem klanglos gescheitert. Selbstredend hab ich auch immer mal wieder so meine Probleme bei den ganzen Hieroglyphen oder den Keilen, aber dafuer gibt es zum Glueck ja Umschriften und nach 2-4 Jahren kann mir so oder so keiner sagen, das er so eine Sprache Perfekt kann. Aber es liegt einem halt nicht immer alles gleich gut. =)
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Re: Hebräisch

Beitragvon quamquam » Mi 2. Nov 2011, 17:50

Das sollte auch kein Angriff sein ;o)

Ich weiß, an meiner Uni ist das ein gekoppelter Studiengang und die armen Studenten müssen sich von Anfang an mit mehreren Sprachen gleichzeitig rumschlagen. Aber wichtig ist, dass es Spaß macht.
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Re: Hebräisch

Beitragvon CP » Mi 2. Nov 2011, 18:33

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Re: Hebräisch

Beitragvon chefren » Mi 2. Nov 2011, 18:53

Ich hab es auch nicht als Angriff aufgefasst. keine Sorge =)

Hebraeisch war damals ein Grund mich gegen den Schwerpunkt biblische Archaeologie und fuer den Schwerpunkt vorderasiatische Archaeologie zu entscheiden =)
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Re: Hebräisch

Beitragvon CP » Do 3. Nov 2011, 22:23

chefren hat geschrieben:
Ich hab mich in beidem mal versucht (Arabisch bei meinem Aegyptologiestudium, Hebraeisch bei meinem Archaeologiestudium im bereich biblischer Archäologie) und bin an beidem klanglos gescheitert.



In dem von mir besuchten Arabisch Kurs sind von anfangs 18 Teilnehmern außer mir nur noch zwei übriggeblieben.

Auch ich empfinde die Sprache als höllisch schwierig, nicht nur wegen der Aussprache. Meine ursprüngliche Absicht, mich parallel dazu mit Hebräisch zu beschäftigen, habe ich aufgegeben.

Ciao!

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Re: Hebräisch

Beitragvon quamquam » Fr 4. Nov 2011, 11:15

Arabisch soll sehr schwer sein, ich habe gestern erst mit einem Kommilitonen ein wenig Mittelägyptisch und Arabisch verglichen. Äh, also nicht nach Ähnlichkeiten, aber er wollte wissen, wie die Sprache aufgebaut ist und er hat mir ein wenig Arabisch gezeigt. Ich stelle mir aber vor, dass es mündlich leichter zu lernen ist, als schriftlich, denn die ganzen Akzente (falls sie so heißen) und so scheinen mir recht schwer zu sein. Da soll mal noch einer sagen, dass das im Griechischen schwer sei ;o)

Hebräisch wird allerdings unterschiedlich eingeschätzt. Ihr sprecht davon, dass es mega schwer sei, öfter habe ich aber gehört, dass es einfach wäre. Vielleicht ist es hier das empfinden des einzelnen. Vielleicht das ungewohnte. Wer weiß. Eigentlich will ich ja Aramäisch lernen, aber ich denke, es ist gut, wenn ich erstmal mit Hebräisch anfange, lernen muss ich es eh.
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Re: Hebräisch

Beitragvon CP » Fr 4. Nov 2011, 14:59

quamquam hat geschrieben:Arabisch soll sehr schwer sein, ich habe gestern erst mit einem Kommilitonen ein wenig Mittelägyptisch und Arabisch verglichen. Äh, also nicht nach Ähnlichkeiten, aber er wollte wissen, wie die Sprache aufgebaut ist und er hat mir ein wenig Arabisch gezeigt. Ich stelle mir aber vor, dass es mündlich leichter zu lernen ist, als schriftlich, denn die ganzen Akzente (falls sie so heißen) und so scheinen mir recht schwer zu sein. Da soll mal noch einer sagen, dass das im Griechischen schwer sei ;o)


Das sind keine Akzente, sondern die Notationen der Kurzvokale a, i, und u im klassischen Arabisch. Wenn die dann eines Tages weggelassen werden, kein Araber schreibt die nämlich, außer im Koran, in Lexika und Lehrwerken, wird es erst richtig schwer. In unserem Kurs wird diese Kurzvokalisation jetzt zunehmend weggelassen. Grusel!

quamquam hat geschrieben:Hebräisch wird allerdings unterschiedlich eingeschätzt. Ihr sprecht davon, dass es mega schwer sei, öfter habe ich aber gehört, dass es einfach wäre. Vielleicht ist es hier das empfinden des einzelnen. Vielleicht das ungewohnte. Wer weiß. Eigentlich will ich ja Aramäisch lernen, aber ich denke, es ist gut, wenn ich erstmal mit Hebräisch anfange, lernen muss ich es eh.


Ich hörte schon mehrfach, Hebräisch sei deutlich leichter als Arabisch. Das heißt aber noch lange nicht, daß es einfach ist. :help: Das Schriftsystem (Punktationen, Matres lectionis) dürfte noch gewöhnungsbedürftiger sein als die arabische Schrift. Vor allem habe ich mit meinen schlechten augen etwas Problem die Punkte zu erkennen. Aber demnächst sehe ich hoffentlich wieder besser! :klatsch:

An meinem Gymnasium wurde in den 70er Jahren Hebräisch noch in der AG angeboten. Der künftige zünftige Theologe konnte also nach dem Abitur gleich voll loslegen und mußte sich nicht noch mit dem Erwerb von Hebraicum, Graecum oder gar Latinum abplagen. Schade, daß ich damals nicht fleißiger war!



Ciao!

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Re: Hebräisch

Beitragvon quamquam » Sa 5. Nov 2011, 22:17

CP hat geschrieben:Das sind keine Akzente, sondern die Notationen der Kurzvokale a, i, und u im klassischen Arabisch. Wenn die dann eines Tages weggelassen werden, kein Araber schreibt die nämlich, außer im Koran, in Lexika und Lehrwerken, wird es erst richtig schwer. In unserem Kurs wird diese Kurzvokalisation jetzt zunehmend weggelassen. Grusel!


Äh, ja, das meinte ich auch...mir erscheint die Schrift auch unglaublich komplex und ich glaube, dass die arabische Kultur, wozu ja auch die Schrift gehört, maßlos unterschätzt wird.

CP hat geschrieben:Ich hörte schon mehrfach, Hebräisch sei deutlich leichter als Arabisch. Das heißt aber noch lange nicht, daß es einfach ist. :help: Das Schriftsystem (Punktationen, Matres lectionis) dürfte noch gewöhnungsbedürftiger sein als die arabische Schrift. Vor allem habe ich mit meinen schlechten augen etwas Problem die Punkte zu erkennen. Aber demnächst sehe ich hoffentlich wieder besser! :klatsch:

An meinem Gymnasium wurde in den 70er Jahren Hebräisch noch in der AG angeboten. Der künftige zünftige Theologe konnte also nach dem Abitur gleich voll loslegen und mußte sich nicht noch mit dem Erwerb von Hebraicum, Graecum oder gar Latinum abplagen. Schade, daß ich damals nicht fleißiger war!


Ich denke, dass das auch immer im Auge des Betrachters liegt. Der eine empfindet es als einfach, der andere beißt sich an allen Sprachen die Zähne aus.
Hebräisch wird leider viel zu selten in Schulen angeboten, was nicht zuletzt an den fehlenden Lehrern liegt. Schade eigentlich. Ich würde es gern als Drittfach belegen...
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Re: Hebräisch

Beitragvon CP » Sa 5. Nov 2011, 23:35

Hallo,

Goethe beschreibt in 'Dichtung und Wahrheit' wie er als Jugendlicher den Wunsch verspürte, Hebräisch zu lernen. Also wurde ihm ein Lehrer vermittelt. Bald wurde ihm aber die Punktation (=Vokalisation) zu kompliziert und er wünschte, Hebräisch ohne diese zu erlernen. Mit fatalen Folgen! Der Abschnitt zu Goethes "Schulzeit" (er wurde privat unterrichtet) ist recht humorvoll, und auch spannend zu lesen.

Diese Vokalisation entstammt dem frühen Mittelalter. Schaut man sich z. B. die Rollen Vom Toten Meer an, so erkennt man, daß die Texte nicht vokalisiert sind. Um so größer meine Bewunderung für Menschen, die sich mit solchen Texten auseinandersetzen. Die Punktationen sind natürlich oft auch bedeutungsunterscheidend (Z. B. Unterschied zwischen Aktiv und Passiv) und soweit ich weiß, auch bei Juden nicht immer unumstritten. Wobei es mindestens zwei Systeme gab, das Tiberianische (nach dem See Tiberias) ist aber das bei weitem verbreiteste.


Im Arabischen werden Punkte zur Unterscheidungung sonst identischer oder ähnlicher Buchstaben benutzt: Z. B. Baa, Taa, Thaa und Nun. Die Punkte kamen aber auch erst etliche Zeit nach der schriftlichen Niederlegung des Koran auf. Daß Brlin Berlin heißen könnte geht ja noch an, genauso wie Mchn München. Aber b, t und (engl.) th der gleiche Buchstabe sind, das "n" sich in flüchtiger Schreibweise sich praktisch nicht von den dreien unterscheidet.... :cry: Da lernt man die Pünktlein lieben!

Ciao!
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