Das Ergebnis dieses Test sagt etwas ganz anderes aus: die Gewöhnung(!) an "realistische" Stellungen hindert den Profi beim Memorieren von sinnlosen Stellungen. So wie wir bspw. auch Rechtschreibfehler u.U. beim Lesen gar nicht bemerken und deshalb Ausländer, die eine Sprache gar nicht beherrschen besser transkribieren als Muttersprachler, weil sie eben buchstäblicher arbeiten!
Der Vergleich ist weit hergeholt. Es war kein unbewusstes Lesen, sondern konzentriertes Memorieren. Dass heißt, dass beide Gruppen die Aufgabe hatten, die Stellungen in einer gewissen Zeit einfach nur als Objekt zu erfassen und sich einzuprägen wie x-beliebige Zahlen, Buchstaben etc.
Sonst würde ja kein Mensch auf die Idee kommen aus dem kleinen einen Schachprofi zu machen. Anders als bei anderen Sportarten wie Turnen bspw., wo die Kinder "zurechtgebogen" werden.
Schon mal an Polgár-Schwestern gedacht? Ihr Vater hatte bekanntermaßen das sadistische Anliegen, aus seinen Töchtern durch ein wirklich hartes Training Schachprofis zu züchten- er nannte es ein Experiment. Seine Theorie war, dass Begabungen eben doch anerzogen werden müssen, was er an den Biographien von Gauß und Mozart festmachte.
Der Erfolg blieb nicht aus: Judith Polgár erstürmte bald die Weltspitze.
Ein anderes Kind dieses Trainigsprogramms ist Péter Lékó, ein nicht weniger erfolgreicher Spieler.
Das Grundtalent für einen Profischachspieler, worauf du immer ansprichst ist einzig und allein ein guter bis hervorragender Intellekt, sodass er überhaupt geistig in der Lage ist, solch ein Training zu überstehen, und letztlich ein starkes Interesse.