von ille ego qui » Do 20. Aug 2009, 19:32
Das gefühlte Unbehagen gegenüber der oben erprobten Stellung hat ja seine (sprachlogischen) Gründe: Zumindest diachron (ich würde aber meinen: durchaus auch synchron) ist das "als" aufzufassen als das gängige vergleichende "als", das bei der verbindung zweier vollständiger aussagen (oder sagen wir: prädikationen) stets ein unterordnendes syntaktisches verhältnis erzeugt (ergo: verbendstellung). wenn man also mit "sowohl - als auch" unbedingt zwei prädikationen verbinden will, wird der zweite bestandteil unweigerlich subordiniert und das finitum end-gestellt! - nach heutiger interpunktionsnorm würde denn auch ein komma fällig.
so( )wohl höre ich Radio, als ich (auch) fernsehe.
Klingt doch schon etwas besser, nicht wahr?
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"sowohl - als auch" entspricht ja zunächst einem:
so gut/sehr - als/wie
ebenso - wie
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
arma virumque cano ...