Stilblüte der Biologie

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Stilblüte der Biologie

Beitragvon Apollonios » Mo 25. Mai 2009, 19:02

Wer zufällig etwas über Löffelstöre wissen will, kann im Netz auch folgenden Satz finden:

Löffelstöre kennt man seit der Oberkreide (vor 80 Millionen Jahren).

Ob der Autor gerade "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" * gelesen hatte?

http://www.world-of-animals.de/Tierlexi ... stoer.html

*"... Wann schrieb man das Eozän?" "Kürzlich. Es ist Erdenneuzeit, etwelche hunderttausend Jahre zurück, als zuerst die Huftiere aufkamen. ..."
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Re: Stilblüte der Biologie

Beitragvon Brakbekl » So 14. Jun 2009, 17:16

Hallo,

eine ähnliche Hochstapelei, der Titel von Carl Sagan's Hauptwerk

"Unser Kosmos", womit er nicht etwa unseren Haarschmuck meint, oder unsere Wohnung, sondern das sogenannte Weltall. Es ist schon erstaunlich, und es gehört eine gans gewisse ingeniale Denkungsart dazu, dem Mundus ein possesives unser voranzustellen.

Gruss
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Re: Stilblüte der Biologie

Beitragvon Marcus » So 14. Jun 2009, 18:37

Ich mag Gänse auch sehr.
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Re: Stilblüte der Biologie

Beitragvon Pyrrha » So 14. Jun 2009, 20:22

Brakbekl, die Kosmologie spielt ja mit der (nicht beweis- oder widerlegbaren) Hypothese, dass es mehrere Universen gibt. In diesem Sinne wäre es durchaus gerechtfertigt, sich auf das von uns Bewohnte zu beschränken, zumal wir ja über die anderen prinzipiell nichts wissen können.
Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen?
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Re: Stilblüte der Biologie

Beitragvon Brakbekl » So 14. Jun 2009, 20:46

Pyrrha hat geschrieben:Brakbekl, die Kosmologie spielt ja mit der (nicht beweis- oder widerlegbaren) Hypothese, dass es mehrere Universen gibt. In diesem Sinne wäre es durchaus gerechtfertigt, sich auf das von uns Bewohnte zu beschränken, zumal wir ja über die anderen prinzipiell nichts wissen können.


Hallo Pyrrha, davon abgesehen, wie und was man als Universum definiert, möchte ich doch schon klargestellt wissen, daß ich Bewohner mehrerer Universen bin, ohne auf eines derselben possessiven Anspruch zu erheben.

Mit dem "nichts wissen können" lassen wir mal offen, aber vielleicht ist es auch besser, davon nichts wissen zu wollen, denn wo sollten denn diese weiteren Unendlichkeiten gespeichert und bearbeitet, oder gar verwaltet werden. Wir bräuchten dann pro Universum einen weiteren bewaldeten Planeten, noch mehr Brain-Power etc. etc. Es ist also gut, eine Grenze zu ziehen....



Gruss
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Re: Stilblüte der Biologie

Beitragvon Pyrrha » Mo 15. Jun 2009, 14:23

Worauf ich hinauswollte, Brakbekl, ist, dass die Possessivpronomina unter Umständen nichts weiter als eine gewisse Zugehörigkeit bezeichnen, ohne deswegen ein Besitzverhältnis auszudrücken. Nach deiner Argumentation dürfte ich ja nicht einmal von "meiner Stadt", "meiner Sprache", "meiner Universität" oder "meinen Eltern" sprechen, da ich über alle diese gleichviel Verfügungsgewalt habe wie über das Universum.
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Re: Stilblüte der Biologie

Beitragvon Brakbekl » Mo 15. Jun 2009, 15:12

Hallo, ja mir ging es schon um die Verfügungsgewalt, wobei unsere Stadt diese durchaus beinhaltet, während unser Universum mir doch ein bischen hoch gegriffen erscheint.

Danke für die Beiträge
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