In Ergänzung zu Zythophilus:
auch bekannt sind humorvolle bis unverblümte Wendungen: den Löffel abgeben, die Radieschen von unten ansehehn - krepieren, verrecken.
Und, care Laptop:
Aus der Verbrämung oder Verklärung oder gar Verschnullerung des Sterbens als eines Heimgangs oder eine Rückkehr zu einem göttlichen Ausgangspunkt würde ich nicht unbedingt auf die Widersinnigkeit von negativ belegten Begriffen wie Selbstmord schließen. Oder auf die Widersinnigkeit von strafbewehrter Beihilfe zum Freitod .
Ganz abgesehen davon: Im Semantikkampf ist ja der Freitod und der Suizid oder das "manus sibi afferre" durchaus Indikator dafür, dass die latent bis manifest christliche Verurteilung des Suizids nicht unbedingt das Monopol hat. Im antiken Kulturkreis sowieso nicht.
Auch das Problem der Euthanasie und des Missbrauchs bei der (semantischen) Freigabe oder Positivierung der Selbsttötung als Freitod ist durchaus bei der Überlegung mitzubedenken, wie hoch vergleichsweise die Anteile von Verlogenheit oder Unmenschlichkeit in der negativen Konzipierung Selbstmord sind.
Valete