Sprachlich Einzigartiges

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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon Princeps » So 21. Dez 2008, 19:38

Sorry, ich weihnachtete so sehr, dass ich die Quelle vergaß:

http://www.dict.cc/deutsch/Weihnachten.html

Vielleicht ist der Unterschied zwischen 'ich habe geweihnachtet' und 'ich bin geweihnachtet' nur regional bedingt wie etwa das im Süden verbreitete 'ich bin gestanden'.
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Sprachliche Weihnacht

Beitragvon consus » So 21. Dez 2008, 20:01

Jetzt fehlt nur noch die Weihumnachtung (oder sagt man besser die Umweihnachtung?). Für dieses besonders in diesen Tagen anzutreffende Phänomen bedarf es ja wahrlich nun auch eines Begriffes.
:grins:
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon Zythophilus » So 21. Dez 2008, 20:14

Dann sollte man auch die Variante "Weinachteln*" in Betracht ziehen ...

* Achtel Maßeinheit von 0,125 l bzw. Trinkgefäß dieser Größe
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon Apollonios » So 21. Dez 2008, 20:21

Friedrich von Logau schreibt zum Thema:

Das Weinacht-Fest

Kümt vom Weinen, kümt vom Weihen, kümt vom Wein Weinachten her?
So wie ieder ihm sie brauchte, kamen sie ihm ohn Gefehr.
Weil der Welt-Erlöser drinnen in die Welt ist kummen ein,
Solten sie Frei-nachten heissen, solten sie Freu-nachten seyn.
וָאֹמַר מִי־יִתֶּן־לִּי אֵבֶר כַּיּוֹנָה אָעוּפָה וְאֶשְׁכֹּנָה ׃
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Bystal ?

Beitragvon consus » Di 6. Jan 2009, 19:10

Hilferuf an alle sprachbegeisterten Freundinnen und Freunde:
In Jeremias Gotthelfs Erzählung Die schwarze Spinne stieß ich u. a. auf die Vokabel Bystal. Der Kontext erzeugt zwar gewisse Ahnungen, aber es gelang mir bisher nicht, genau herauszufinden, was dieses Wort bedeutet. Wer weiß Bescheid?
:roll:
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon juergen » Di 6. Jan 2009, 19:21

Gruß Jürgen

Achja: meine Übersetzungen sind alle mit großer Vorsicht zu genießen
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon Apollonios » Di 6. Jan 2009, 20:24

ad Consum:
In dieser Internetedition der Schwarzen Spinne ist Bystal erklärt als Fensterpfosten.
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon consus » Di 6. Jan 2009, 20:49

Apollonios hat geschrieben:ad Consum:
In dieser Internetedition der Schwarzen Spinne ....

Gratias tibi ago, Apo litteratissima: aber in welcher denn?
:?
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon Apollonios » Di 6. Jan 2009, 20:57

Pardon, das kommt davon, wenn man an drei Dinge gleichzeitig denkt…
http://209.85.129.132/search?q=cache:Jh ... Spinne.pdf
(Eigentlich wollte ich mich im neuen Jahr besser konzentrieren. Da sieht man, was gute Vorsätze bringen.)
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon consus » Di 6. Jan 2009, 21:01

Apollonios hat geschrieben:Eigentlich wollte ich mich im neuen Jahr besser konzentrieren. Da sieht man, was gute Vorsätze bringen.

....soooooo schlimm ist es doch nicht. Also: Wiederum besten Dank, jetzt kann ich mich mit denen Eidgenossen besser verständigen...
:-D
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon Merkur » Di 6. Jan 2009, 21:10

Hallo, conse!

Bei Google-Book habe ich folgenden (leider nur sehr knappen) Auszug gefunden:
Wörterbuch zu den Werken von Jeremias Gotthelf‎
von Bee Juker - 1972 - 120 Seiten
Seite 24
... beißen Bystal n., Bystel m. Tür- oder Fensterpfosten byste, pyste keuchen,
ächzen, stöhnen Bystel siehe Bystal ...

detaillierte Informationen zum Buch (immer noch laut Google):
Wörterbuch zu den Werken von Jeremias Gotthelf
Von Bee Juker
Veröffentlicht von Eugen Rentsch, 1972
Original von die University of Virginia
Digitalisiert am 29. Mai 2008
ISBN 3724904312, 9783724904311
120 Seiten
************************************************
zudem:
http://books.google.com/books?id=FFqens ... fari&hl=de

http://books.google.com/books?id=A_8cAA ... =de&pgis=1

*************************************************

Im mhdt. WB von Benecke, Müller, Zarncke:

bîstal stn. die beiden pfosten an der thür. vgl. Schmeller 3,626. Stalder 1,175. Oberl. 151. 160. fundgr. 1,360. ein kriuze mit drîn orten, geschaffen sô der buochstap den got den Israhêlen gap mit dem lambe bluote ze schrîben durch die huote an bîstal unde an übertür W. Wh. 406,25. sleht er nâch im in daჳ bîstal oder in die tür oder in daჳ drîschiuvel oder in daჳ obertür Augsb. str. 72. von derlei holz macht Salomôn die peistal der tür an dem tempel Megb. 348,32. die peistal haiჳt diu geschrift fulchra das. 349,2.

Quelle
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Gotthelf

Beitragvon consus » Mi 7. Jan 2009, 10:32

Grüezi, Merkur! Salve, Mercuri.
Maximas tibi ago gratias pro nuntio tuo pretiosissimo. Aditum mihi aperuisti ad vocabulorum Gotthelfianorum indices, qui adhuc mihi plane erant ignoti; neque enim sum, ut ita dicam, Germanista. Equidem gaudeo, quod libri abs te propositi in UB nostra reperiuntur. Cura ut valeas.
:-D
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Volle Kraft vor-aus!

Beitragvon Apollonios » Mi 7. Jan 2009, 20:07

Geschätze hundert Male habe ich in diesem hinreißenden Forum jetzt das Wort "vorraus" gelesen und kann nicht mehr schweigen: :cry:
Bitte, liebe Leute :hail: - es heißt VORAUS, mit genau einem R. Bitte, schreibt mein geliebtes Deutsch richtig (gleichgültig ob nach barocker, wilhelminischer, vorgestriger oder heutiger Orthographie, in jedem Falle aber voraus mit nur einem, einem einzigen, R). Vielen Dank im VORAUS!
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon consus » Mi 18. Mär 2009, 16:24

Heute mal etwas Juristendeutsch:

"Das Huhn ist aus ethologischer Sicht ein sozial und territorial lebender Scharr- und Flattervogel mit klar strukturierter Rangordnung, dessen wichtigstes Fortbewegungsmittel die Beine sind."*

Wer erinnert sich da nicht auch an eine bestimmte antike Definition des Menschen?

-------------------------
* Bundesrat Drucksache 574/1/03, S. 4. Zitiert nach: Falk van Helsing, "Käse im Sinne der Käseverordnung". Die kuriosesten juristischen Definitionen, Frankfurt am Main 2005, S. 70.
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Re: Sprachlich Einzigartiges

Beitragvon RM » Mi 18. Mär 2009, 17:06

Das Wichtigste ist: ... mit flachen Nägeln! :wink:

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