Hallo, ich würde hier gerne sukzessive Fragen zu Hesiods beiden Hauptwerken stellen.
Zunächst zwei Fragen, die vielleicht etwas philologisch pedantisch erscheinen:
1) Μουσάων Ἑλικωνιάδων ἀρχώμεθ' ἀείδειν
Ist hier gemeint der Beginn, die Musen des Helikon zu besingen ( im Gegensatz, es nicht zu tun), oder heißt es, wir sollen bei den Musen Helkons beginnen zu singen (im gegensatz dazu, mit anderen Dingen den Anfang damit zu machen/ andere Dinge zu besingen?). Ersteres bedeutet, dass das Besingen der helikonischen Mußen sich nur in der Anfangsphase befindet, dieselbe Handlung aber weiter fortgeführt wird; bei letzterem wird der einzelne Punkt genannt, der den Anfang bildet, und das Besingen der helikonischen Musen hat für den weiteren Verlauf keine Bedeutunng. Wäre für die letztere Auffasung nicht die Präposition "apo"/"ex" nötig?
2a) Ἀργείην, χρυσέοισι πεδίλοις ἐμβεβαυῖαν
Liegt hier eine Synizise vor oder nicht? Dafür müsste ich herazsfinden, ob das "υ" ein Langvokal ist. Wie soll ich das aber herausfinden?
b) zu Diphthongen wie "αυ": Warum kann im Griechischen ein Diphthong sowohl lang, als auch kurz sein? Theoretisch ist das überhuapt nicht möglich, wenn man das Morensystem berücksichtigt: Wenn die kleinste Einheit eine Mora ist, dann müsste bei einem Diphthong ein einzelner Vokal kürzer als eine More ausgesprochen werden.
Umgekehrt ist mir genauso fraglich, wie die Quantitätsverhältnisse bei Langvokalen - so bspw. bei erhaltenem ηὕ - aussehen.. 1 1/2 Moren für den langen ersten, eine halbe More für den zweiten, kurzen Vokal?
Viele Grüße