ΗΛΛΑΣ - BΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Arist.)

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ΗΛΛΑΣ - BΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Arist.)

Beitragvon philistion » Mo 19. Apr 2010, 16:49

Sind die Bürger blind? (nach Aristoteles)
Am Beispiel des Theagenes von Megara untersucht Aristoteles die Enstehung der Tyrannis.
Beinahe die meisten der Tyrannenherrschaften entstanden, weil man große Befugnisse irgendwelchen (Leuten) überließ. Beispielsweise strebte in Megara ein gewisser Theagenes, als die Vornehmen miteinander stritten, nach einer Leibwache vom Volke her , angeblich zu dem Zweck, um sich vor seinen Feinden zu hüten, in Wahrheit aber um sich die Bürger zu unterwerfen. Nachdem er nämlich die Wächter erhalten (hatte) und er anstatt Ruhe zu halten die Herden der Reichen abgeschlachtet hatte, wurde er ein Tyrann und verfolgte, soweit es an ihm lag, seine Gegner. Die Bürger aber ertrugen dies einerseits für den Augenblick, andererseits zerstörten sie später die Herrschaft von jenem.
Version: 2
Grammatik: Substantivierter Infinitiv (Ergänzung), Absoluter Infinitiv

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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Arist.)

Beitragvon Euripides » Mo 19. Apr 2010, 18:31

Chairete! :)

Kurze Nebenfrage: Sind die Hellas-Texte (nicht die Übersetzungen!) auch irgendwo im Internet zu finden?
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Arist.)

Beitragvon philistion » Mo 19. Apr 2010, 18:58

Hallo Euripides,

ich denke nicht, bei meiner Anfrage an den Verlag wurde mir erklärt, dass eben dies ein Problem darstellen würde, weil dann ja das Buch nicht mehr gekauft werden müsste.
Werden wie in unserem Fall nur Übersetzungen angeboten, kann keiner etwas damit anfangen, wenn er nicht sowieso schon das Buch zu Hause hat.

Wäre dies nicht so, könnten wir z.B. den Text einscannen und das Bild von hier verlinken, das würde den Kreis der Mithelfer vielleicht vergrößern, aber damit würden wir uns auf eher dünnes Eis begeben.

Aber du selbst hast das Buch ja auch zu Hause, oder?

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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Arist.)

Beitragvon Gerontos » Mo 19. Apr 2010, 20:48

58 E
1. Weil Demetrios den Weisen immer wohlgesonnen war (wrtl:. Zuneigung gewährte), verschonte er das Haus des Stilpon.
2. Weil er an Weisheit alle anderen übertraf wurde dieser Philosoph bewundert.
3. Demetrios bemühte sich ernsthaft darum, dass die Weisen nicht in Gefahr gerieten.
4. Er sagte: “Soweit es an mir liegt, sollen die Weisen niemals Schlimmes erdulden.“


58 V Isokrates

1.Immer wenn Isokrates, einer der Redner der Griechen, über die Staatsgeschäfte sprach, überzeugte er die Zuhörer anhand von Beispielen. 2. Irgendwann einmal sagte er: „Aus welchen Gründen wohl gerieten zwar die Thessalier in Not, auch wenn sie ( wäre auch „obwohl“ möglich?) über die meisten Güter verfügen und das sowohl reichste als auch das meiste Land innehaben, verfügen die Megarer aber von allen Griechen immer über die meisten Häuser, obwohl sie weder Land noch Silber besitzen ?“ 3. Isokrates bemühte sich sehr um die Reden, die er verfasste.

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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Arist.)

Beitragvon Euripides » Di 20. Apr 2010, 08:30

Aber du selbst hast das Buch ja auch zu Hause, oder?


Ja, zu Hause schon, aber nicht in der Studentenbude, wo ich jetzt bin... :)
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Arist.)

Beitragvon Quintus » Mi 21. Apr 2010, 13:31

Hallo amici,

mein Vorschlag:

philistion hat geschrieben:Beinahe die meisten der Tyrannenherrschaften entstanden, weil man große Befugnisse irgendwelchen (Leuten) überließ. Weil beispielsweise [δὴ unübersetzt lassen?] in Megara Theagenes mit den anderen der Vornehmen stritt, strebte er nach einer Leibwache vom Volk (her), angeblich um sich vor Feinden zu hüten, in Wahrheit aber um die Bürger zu unterdrücken (Beispielsweise strebte in Megara ein gewisser Theagenes, als die Vornehmen miteinander stritten, nach einer Leibwache vom Volke her , angeblich zu dem Zweck, um sich vor seinen Feinden zu hüten, in Wahrheit aber dazu, dass er sich die Bürger unterwarf / um sich die Bürger zu unterwerfen). ["um..zu" passt hier m.E. besser als "dazu, dass"] Nachdem er nämlich die Wächter erhalten hatte, wurde er, indem er anstatt in Ruhe zu "führen" die Herden der Reichen abschlachtete, zum Tyrann und verfolgte die Feinde, falls sie gegen ihn selbst waren [da hier epi+Dat. steht ist der Satz nicht ganz sicher, aber ich finde gerade keine andere passende Lösung als "gegen"] (Nachdem er die Wächter erhalten (hatte) und er anstatt Ruhe zu halten die Herden der Reichen abgeschlachtet hatte, wurde er Tyrann/Herrscher und verfolgte, soweit es an ihm lag (= to ep' autw einai), seine Gegner ) (Aber) Die Bürger (er)trugen dies(es) zwar für den Augenblick, später aber lösten sie die Herrschaft von jenem auf. (Die Bürger aber ertrugen dies einerseits für den Augenblick, andererseits zerstörten sie später die Herrschaft von jenem)


Viele Grüße,
Quintus
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bü

Beitragvon passer » Sa 15. Feb 2014, 11:48

Kann mir jemand die Stelle bei Aristoteles nennen, auf der dieser Text basiert? :?

Danke! :klatsch:
Valeatis.

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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bü

Beitragvon Arp » So 16. Feb 2014, 18:35

Irgend jemand hatte hier mal eine Übersicht aller Textvorlagen eingestellt. Danach handelt es sich um Artistot. pol. 1305a 8-26 rhet. 1357 b 31-33

Gruß, Arp
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Re: ΗΛΛΑΣ - BΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 58 Sind die Bürger blind? (n.Ari

Beitragvon waldi » Sa 11. Mär 2017, 12:51

Beitrag von Gerontos Mo 19. Apr 2010, 19:48
58 E
1. Weil Demetrios den Weisen immer wohlgesonnen war (wrtl:. Zuneigung gewährte), verschonte er das Haus des Stilpon.
2. Weil er an Weisheit alle anderen übertraf wurde dieser Philosoph bewundert.
3. Demetrios bemühte sich ernsthaft darum, dass die Weisen nicht in Gefahr gerieten.
4. Er sagte: “Soweit es an mir liegt, sollen die Weisen niemals Schlimmes erdulden.“


58 V Isokrates

1.Immer wenn Isokrates, einer der Redner der Griechen, über die Staatsgeschäfte sprach, überzeugte er die Zuhörer anhand von Beispielen. 2. Irgendwann einmal sagte er: „Aus welchen Gründen wohl gerieten zwar die Thessalier in Not, auch wenn sie ( wäre auch „obwohl“ möglich?) über die meisten Güter verfügen und das sowohl reichste als auch das meiste Land innehaben, verfügen die Megarer aber von allen Griechen immer über die meisten Häuser, obwohl sie weder Land noch Silber besitzen ?“ 3. Isokrates bemühte sich sehr um die Reden, die er verfasste.

Grüße von Gerontos

Beitrag von Quintus Mi 21. Apr 2010, 12:31
Hallo amici,

mein Vorschlag:

philistion hat geschrieben:
Beinahe die meisten der Tyrannenherrschaften entstanden, weil man große Befugnisse irgendwelchen (Leuten) überließ. Weil beispielsweise [δὴ unübersetzt lassen?] in Megara Theagenes mit den anderen der Vornehmen stritt, strebte er nach einer Leibwache vom Volk (her), angeblich um sich vor Feinden zu hüten, in Wahrheit aber um die Bürger zu unterdrücken (Beispielsweise strebte in Megara ein gewisser Theagenes, als die Vornehmen miteinander stritten, nach einer Leibwache vom Volke her , angeblich zu dem Zweck, um sich vor seinen Feinden zu hüten, in Wahrheit aber dazu, dass er sich die Bürger unterwarf / um sich die Bürger zu unterwerfen). ["um..zu" passt hier m.E. besser als "dazu, dass"] Nachdem er nämlich die Wächter erhalten hatte, wurde er, indem er anstatt in Ruhe zu "führen" die Herden der Reichen abschlachtete, zum Tyrann und verfolgte die Feinde, falls sie gegen ihn selbst waren [da hier epi+Dat. steht ist der Satz nicht ganz sicher, aber ich finde gerade keine andere passende Lösung als "gegen"] (Nachdem er die Wächter erhalten (hatte) und er anstatt Ruhe zu halten die Herden der Reichen abgeschlachtet hatte, wurde er Tyrann/Herrscher und verfolgte, soweit es an ihm lag (= to ep' autw einai), seine Gegner ) (Aber) Die Bürger (er)trugen dies(es) zwar für den Augenblick, später aber lösten sie die Herrschaft von jenem auf. (Die Bürger aber ertrugen dies einerseits für den Augenblick, andererseits zerstörten sie später die Herrschaft von jenem)



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