ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Bergen Arkadiens

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ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Bergen Arkadiens

Beitragvon philistion » Fr 15. Jan 2010, 19:31

Musik in den rauen Bergen Arkadiens (nach Polybios)
"Bei den Arkadiern ist es Brauch, dass jeder als junger Mann in der Musik unterrichtet wird. Weshalb aber ist es selbst für die, die Bauern sind, notwendig, sich mit dieser zu befassen? Arkadien ist nämlich, weil es als Land in der Mitte des Peloponnes liegt, gebirgig und rau."
"Aber die Alten waren schon die, die sich um die Musik bemühten. Sie sahen nämlich die Härte der Zustände. Rau sind sie nämlich wegen dem Winter, der lang ist und wegen der Trostlosigkeit (des Klimas), die dort vorherrscht. Nun bereiteten sie viele Feste und gemeinsame Lieder um das Bittere der Seele zu vertreiben."
"Aber meinst du wirklich, dass es möglich ist, dies zu bewirken?"
Grammatik: Partizip Präsens und Futur Aktiv (attributiv und adverbial gebraucht)
Version: 3


Nach einer kleinen Pause aufgrund des vielem Lernaufwands im Studium, konnte ich nun doch wieder eine Lektion abschließen. Es hat einige Zeit gedauert bis mir das mit den Partizipien klar geworden ist, dieses Grammatikkapitel kam mir bis jetzt am schwierigsten vor. Ich brauche wohl noch ein wenig Übung bis das Übersetzen solcher Partizipialkonstruktionen flüssiger vonstatten geht.

:book:

// 3.Version: War ganz schön schwierig hier eine gemeinsame Version zu finden. Bei ὑπάρχω bin ich bei "vorherrschen" geblieben, da ich finde, dass es im Deutschen durch den Bestandteil αρχω für "herrschen" stilistisch ganz gut passt. Die Seele und das Wort vertreiben hab ich auch belassen, da mir "zerstören" etwas zu hart vorgekommen ist.
Ich freue mich, wenn jemand noch was findet, was er lieber anders formuliert haben möchte.
Zuletzt geändert von philistion am Sa 23. Jan 2010, 13:15, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Bergen Arkadiens

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 15. Jan 2010, 21:56

Hallo philistion,
Beim ersten Durchsehen habe ich das gesehen:
"Bei den Akadiern ist es Brauch, dass jeder nachdem er ein junger Mann ist [jeder, der ein junger Mann ist/jeder als junger Mann...],in der Musik unterrichtet wird. Weshalb aber ist es selbst als Bauer [αὐτοῖς γεωργοῖς Plural!...für die, die Bauern sind] notwendig, sich damit zu befassen [ἅψασθαι eigentlich Inf.Aorist, aber hier ist der Aspekt primär]? Arkadien ist nämlich, weil es ein Land in der Mitte der Peloponnes [Arkadien, ein Land, das in der Mitte des Peloponnes (gelegen) ist], ist gebirgig und rau."
"Aber sie waren schon seit langem [πάλαι vor alter Zeit] die, die sich um die Musik bemühten [vielleicht auch:eifrig betrieben]. Sie sahen nämlich die Härte der Sitten [vielleicht freier: der (Lebens-)umstände/Zustände]. Rau sind sie nämlich deshalb, weil der Winter lang ist und weil dort die Trostlosigkeit vorherrscht. Nun bereiteten sie viele Feste und gemeinsame Lieder um das Bittere der Seele zu vertreiben."
"Aber denkst du wirklich, dass es möglich war [ist] dies zu bewirken [κατεργάσασθαι als Inf. Aorist hier auch Aspekt primär und keine Zeitbedeutung]?


Gruß, Medicus :)
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Re:ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Bergen Arkadiens

Beitragvon philistion » Fr 15. Jan 2010, 22:52

Hallo Medicus, Danke für die Korrektur.
Den Satz "Sie waren schon seit langem die, die sich um die Musik bemühten" habe ich fast exakt aus dem Hellas Grammatikbuch übernommen, er ist dort als Beispielsatz des attributiv gebrauchten Partizips auf Seite 173 gelistet. Ich habe es deshalb mal so belassen.
Meinst du beim ersten Aorist könnte man den Zeitbezug trotzdem herstellen?
Also "..notwendig, sich damit befasst zu haben" wäre möglich, oder würdest du das so im Präsens stehen lassen?
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Bergen Arkadiens

Beitragvon Quintus » Fr 15. Jan 2010, 23:13

Hallo,

philistion hat geschrieben:"Bei den Akadiern ist es Brauch, dass jeder nachdem er ein junger Mann ist, in der Musik unterrichtet wird (Wörtlich: Den Arkadiern ist der Brauch (= Die Arkadier haben den Brauch oder wie du schreibst 'Bei den Arkadiern ist es Brauch') ,dass jeder als junger Mann, wenn er ein junger Mann ist, ('neon onta', onta ist ja Partizip Präsens, deshalb würde ich hier nicht mit 'nachdem' übersetzen) in der Musik unterrichtet wird (mousiken didaskesthai; didaskesthai ist ja hier Infinitiv Präsens Passiv, nun kann man sich fragen, wieso musiken im Akkusativ bei einer passiven Verbform steht; Antwort: bei Verben, die einen doppelten Akkusativ (wie didasko Akk. der Person und der Sache) haben, wird der Akk. der Person zum Nom., während der Akkusativ der Sache (hier musiken) unverändert bleibt). Weshalb aber ist es selbst als Bauer notwendig, sich damit zu befassen (Wieso ist es diesen, die Bauern sind, notwendig, sich mit dieser zu befassen)? Arkadien ist nämlich, weil es ein Land in der Mitte der Peloponnes ist, gebirgig und rau. (Arkadien ist nämlich, weil es als Land in der Mitte des Peloponnes ist (liegt), gebirgig und rauh)"
"Aber sie waren schon seit langem die, die sich um die Musik bemühten (Aber die Menschen in alter Zeit/ Die Alten (hoi palai; hier würde ich eine Substantivierung des Adverbs palai sehen, vgl. Hellas 56,4) waren schon die, die sich um die Musik bemühten). Sie sahen nämlich die Härte der Sitten. Rau sind sie nämlich deshalb, weil der Winter lang ist und weil dort die Trostlosigkeit vorherrscht (Wörtlich: Rauh/Hart sind sie nämlich wegen dem Winter, der lang ist und wegen der Trostlosigkeit des Klimas, die dort vorhanden ist (uparcho auch 'vorhanden sein' nach Gemoll)). Nun bereiteten sie viele Feste und gemeinsame Lieder um das Bittere der Seele zu vertreiben (vll. auch: um das Bittere des Lebens zu vertreiben (wörtlich: zu zerstören))."
"Aber denkst du wirklich, dass es möglich war dies zu bewirken (Aber meinst du wirklich, dass es möglich ist, dies zu bewirken)?"


Viele Grüße,
Quintus
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Bergen Arkadiens

Beitragvon philistion » Sa 16. Jan 2010, 12:39

Hallo Quintus, Danke für die Korrektur.
Ich versuche nun einen Konsens zu finden aus beiden Verbesserungsvorschlägen.. :grouphug:
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Berg

Beitragvon Medicus domesticus » Sa 16. Jan 2010, 13:11

philistion hat geschrieben:Meinst du beim ersten Aorist könnte man den Zeitbezug trotzdem herstellen?
Also "..notwendig, sich damit befasst zu haben" wäre möglich, oder würdest du das so im Präsens stehen lassen?



Ich würde es so lassen bei beiden Aorist-Infinitiven (Quintus hat es genauso wie ich gemacht).
Der Aorist - Infinitiv hat primär keine Zeitbedeutung, sondern ist Aspekt-orientiert. Eine Vorzeitigkeit muß aber manchmal aus dem Kontext angenommen werden (vgl.ΗΕΛΛΑΣ-Grammatik §80/4). Hier sehe ich den Verbalaspekt im Vordergrund.

Gruß, Medicus
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΡΚΑΔΙΑ - 29 Musik in den rauen Bergen Arkadiens

Beitragvon Pegasos » Mo 25. Apr 2011, 12:59

29E
1.Die jungen Männer gehorchten Nestor, weil sie seine Weisheit (er)kannten.
2. Obwohl Nestor (schon) ein Greis war, zog er gegen Troia in den Krieg.
3. Alle Griechen bewunderten freilich den Anführer, der beste Ratschläge gab.
4. Als Nestor in Gefahr war, eilten sofort die Griechen, um ihn zu retten.
5. Nestor ist der beste Ratgeber für die Griechen.

V Pan im Wettstreit mit Apollon
1. Die Griechen glaubten, dass Pan besonders ein Gott der Hirten sei.
2. Weil seine Mutter den Sohn ungern aufzog, weil er nicht schön war, unterrichteten irgendwelche Nymphen das Kind.
3. Einst gab es einen Wettstreit zwischen Pan und Apollo, welcher von beiden der bessere Musiker sei (in Musik besser sei).
4. Wenn auch der Schiedsrichter Apollo für den besseren (den besten) hielt, erfreute dennoch Pan gern die Nymphen und die Hirten mit göttlichen Gesängen.
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